Marius Daniel Popescu

Marius D. Popescu
© Foto: Sébastien Agnetti

Marius Daniel Popescu

Eidgenössische Literaturpreise 2012

Marius Daniel Popescu wurde am 10. Juni 1963 in Craiova (Rumänien) geboren und schloss ein Hochschulstudium an der Fakultät für Forstwirtschaft der Universität Brasov ab. Nach dem Fall des Ceausescu-Regimes gründete er die Wochenzeitung «Replica», die er bis zu seinem Wegzug in die Schweiz im Jahr 1990 leitete. Marius Daniel Popescu liess sich danach in Lausanne nieder, wo er seinen Lebensunterhalt als Busfahrer verdiente. Nachdem er für die Zeitung «Le Passe-Muraille» gearbeitet hatte, gründete er 2004 «Le Persil», eine literarische Zeitschrift für junge Talente und etablierte Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus der Westschweiz.

«Les Couleurs de l’hirondelle»

Der einfallsreiche Text von Marius Daniel Popescu, eine zwischen Aufbahrung und Beerdigung stattfindende Erzählung, entfaltet sich zwischen den beweglichen Schichten des Gedächtnisses des Erzählers. Der Tod der Mutter löst reihenhaft Erinnerungen aus; es kreuzen sich die Vergangenheit im «Land der Einheitspartei» und die Gegenwart des Schriftstellertums und des Familienlebens in einem Gastland, wo «du Plakatkleber bist». Wie der Junge von damals spielt die Erzählung Bockspringen und «Tzourka» mit uns, und spielt immer weiter, auf dem Pausenhof oder Computerspiele auf einem modernen Telefon. Der Text von Marius Daniel Popescu ist im Hier und Jetzt verankert und verknüpft den historischen Sturz eines Diktators mit mehrsprachigen Gemüseverpackungen. «Les Couleurs de l’hirondelle» ist ein rhythmisches Selbstgespräch mit eindringlichen Sonoritäten, das von einem Autor mit einem offenem Gehör für Worte geschrieben wurde.

Paris, Corti, 2012
ISBN 9782714310729

«Die Farbe der Schwalbe»
Übersetzt von Yla M. von Dach
Biel/Bienne, verlag die brotsuppe, 2017
ISBN 978-3-905689-64-8

Lesung durch den Autoren

Marius Daniel Popescu liest einen kurzen Auszug aus seinem prämierten Werk „Les couleurs de l’hirondelle“.

Auszeichnungen
2006 Rilke-Preis für «Arrêts déplacés», Lausanne, Editions Antipodes, 2004.
2008 Robert-Walser-Preis für «La Symphonie du loup», Paris, Editions José Corti, 2007.
2008 Prix culturel vaudois de la littérature für «La Symphonie du loup», Paris, Editions José Corti, 2007.
2012 Prix de l'Inaperçu für «Les Couleurs de l'hirondelle», Paris, Editions José Corti, 2012.
2012 Eidgenössischer Literaturpreis für «Les Couleurs de l'hirondelle», Paris, Editions José Corti, 2012.