Compagnia Baccalà

Compagnia Baccalà
Compagnia Baccalà
© BAK/Gneborg

Compagnia Baccalà

Clownkunst vom Feinsten

Schweizer Kleinkunstpreis 2016

Die Compagnia Baccalà sind die Tessinerin Camilla Pessi und der Sizilianer Simone Fassari, die sich während ihrer Ausbildung an der Scuola Teatro Dimitri kennen lernten und sich 2004 als Baccalà Clown zusammen getan haben. 2016 folgte die Umbenennung zu Compagnia Baccalà. Zwischen 2005 und 2009 tourten sie gemeinsam weltweit mit diversen Varieté- und Zirkusunternehmen. Zusammen mit Valerio Fassari vertieften Pessi und Fassari ab 2008 ihre Clownfiguren und entwickelten schliesslich ein eigenes, künstlerisches Repertoire. Unter der Regie des Belgiers Louis Spagna entstand 2010 das erste abendfüllende Bühnenprogramm, «Pss Pss», das mittlerweile über 400 Mal in mehr als 50 Ländern gezeigt wurde. Pessi und Fassari wurden für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Cirque du Soleil-Preis 2009, dem Publikumspreis des Geneva Festival des Arts du Cirque 2010 oder dem Publikumspreis des St. Etienne Festival des Arts Burlesques 2014.

Auf der Bühne präsentieren Pessi und Fassari zwei eigensinnige Charaktere, die sich lieben, aneinander geraten, sich versöhnen und füllen damit die leere Bühne. In ihren Kostümen und dem exakten Timing des Slapsticks erinnern sie an die Ästhetik des Stummfilms. Er: zaghaft bestimmt, die Führung zu übernehmen, Sie: mit Kulleraugen die Welt betrachtend, Bestätigung suchend und doch selbstbestimmt. All dies tun sie ohne Worte, mit feiner und deutlicher Gestik und Mimik. So entsteht gleichzeitig viel Drama und Komik im Platz dazwischen. Die Verbindung von gekonnter Akrobatik und herzzerreissender Clownerie wie auch der Mut, stille Momente so lange zu halten, wie nötig, kreieren ein fesselndes Erlebnis für das Publikum.

«Die Compagnie Baccalà bewegt sich von den tiefsten Abgründen bis zu den höchsten Gipfeln der menschlichen Natur, erfindet dabei die Figur des Clowns neu und lässt eine Schweizer Tradition dieses Genres wieder aufleben. Mit kinematografischem Blick kombiniert das Programm «Pss Pss» die ausladende Bewegung der Zirkusakrobatik mit der Präzision der intimen Geste. Die Kritik vergleicht die Compagnie Baccalà mit den grossen Figuren des Kinos wie Buster Keaton, Charlie Chaplin, Jacques Tati, Federico Fellini oder Tim Burton. Und dies zu Recht, denn wie diese sind Simone Fassari und Camilla Pessi zwei ausserordentliche Vollblutkünstler. Vereint in einer zärtlichen, verbindenden Umarmung – und mit einer vielversprechenden Karriere.»

Gianfranco Helbling, Jurypräsident