Simone Felber
Jodelkultur im Jetzt und für die Zukunft
Simone Felber ist klassisch ausgebildete Mezzosopranistin – und Jodlerin. Die 1992 geborene Luzernerin ist damit eine prägende Stimme der zeitgenössischen Volksmusik.
Noch während des Studiums an der Hochschule Luzern war für Felber klar, dass sie mehr will als «nur» klassische Musik zu singen. Denn, so sagt Simone Felber: «Während es in der Klassik um die perfekte Vorstellung von Klang geht, eröffnen der Jazz und die Volksmusik einem die Gelegenheit, seinen ganz eigenen Klang zu finden.» Sie nahm Unterricht bei der bekannten Jodlerin Nadja Räss, suchte den Austausch mit Naturjodlerinnen und Naturjodlern – und fand so zu einer Volksmusik, in der das Ursprüngliche im Vordergrund steht.
Mit ihren Formationen wie Simone Felbers iheimisch oder der A-Cappella-Formation famm gibt Simone Felber der Jodel- und der Schweizer Liedkultur eine neue Stimme. Mit Echo vom Eierstock leitet sie einen aufsehenerregenden feministischen Chor, der die alten Lieder aus der Männerchortradition mit zeitgenössischen Texten aktualisiert. Im Duo hedi drescht mit dem Jazzpianisten Lukas Gernet schreibt Simone Felber neue Jodellieder, die sich um die Frage «Was ist Heimat?» drehen. Zudem sucht sie den experimentellen Austausch, zum Beispiel mit Simone Aubert, die 2024 ebenfalls mit einem Schweizer Musikpreis ausgezeichnet wird. Felber zeigt mit all ihren Aktivitäten auf, wie aktuell und emanzipiert Schweizer Volksmusik klingen kann.