Monika Strasser

Awarded

Monika Strasser

'Back to the roots – Erbstücke und andere Familiengeschichten'

Schmuck und Objekte

Jurybericht

Familien- und andere Geschichten
Fa­mi­li­en­ge­schich­ten sind das zen­tra­le Thema in Mo­ni­ka Stras­sers Ar­bei­ten. Seit Jah­ren ge­stal­tet sie Bro­schen und Ringe aus Ver­satz­stü­cken von ge­erb­tem und ge­fun­de­nem Sil­ber­be­steck. 2005 er­hielt sie für acht 'Schat­ten­bro­schen' unter dem Haupt­the­ma Erb­stü­cke den Eid­ge­nös­si­schen För­der­preis für De­sign. Die­ses Jahr stellt die Schmuck­ge­stal­te­rin neue 'Erb­stü­cke' sowie zwei wei­te­re Kol­lek­tio­nen vor. Die bei­den letz­te­ren kön­nen als Wei­ter­ent­wick­lung der Kol­lek­ti­on 'Back to the roots – Erb­stü­cke und an­de­re Fa­mi­li­en­ge­schich­ten' ge­le­sen wer­den.
Für die 'Erb­stü­cke' sägt Mo­ni­ka Stras­ser je­weils die Or­na­men­te der Be­steck­grif­fe aus und formt diese in Wachs ab. Aus die­sen Wachs­tei­len baut sie neue Ge­bil­de zu­sam­men, wel­che sie da­nach in Sil­ber giesst. Die so ent­stan­de­nen blu­men- und baum­ar­ti­gen Bro­schen und Ringe er­ge­ben die 'Erb­stü­cke'. Sie er­in­nern an Frag­men­te von Stamm­bäu­men. Die Schmuck­ge­stal­te­rin nennt die­ses Vor­ge­hen ihr sym­bo­li­sches Ein­grei­fen in die Fa­mi­li­en­ge­schich­te. Sie setzt sie neu zu­sam­men. Die Bro­schen und Ringe er­schei­nen auf den ers­ten Blick als lie­be­vol­le Or­na­men­te, bei ge­naue­rem Be­trach­ten sieht man aber, dass sie nicht per­fekt sind, ge­nau­so wenig wie die Fa­mi­li­en­ge­schich­ten im wah­ren Leben. In einem wei­te­ren Schritt um­wi­ckelt sie ei­ni­ge die­ser Ge­bil­de mit gold­far­be­nem Faden. Nun sieht man nicht mehr was sich dar­un­ter ver­birgt. Mo­ni­ka Stras­ser mischt nie zwei un­ter­schied­li­che Or­na­men­te in einem Schmuck­stück. Die ein­zel­nen Stü­cke blei­ben immer einem Stamm­baum treu. Gleich­wohl fin­den wir in die­sen Ar­bei­ten zwei ver­schie­de­ne An­ord­nun­gen vor: Manch­mal fol­gen die Or­na­men­te einer stren­gen Geo­me­trie und die Bro­schen und Ringe er­in­nern an Eis­kris­tal­le. Dann wie­der­um schei­nen sie or­ga­nisch und frei ge­wach­sen und las­sen mehr an einen klei­nen Ast den­ken.
Die Bro­schen der 'Ben­gel­kol­lek­ti­on' ent­stan­den wäh­rend Mo­ni­ka Stras­sers Auf­ent­halt als 'Ar­tist in Re­si­dence' im deut­schen Idar-Ober­stein. Sie ba­sie­ren auf dem glei­chen Prin­zip wie die 'Erb­stü­cke'. Als Aus­gangs­ma­te­ri­al ver­wen­de­te sie nicht Be­steck, son­dern Ket­ten­glie­der aus der Pro­duk­ti­on des still­ge­leg­ten Fa­mi­li­en­un­ter­neh­mens der Ket­ten- und Schmuck­fa­brik J. Ben­gel. Bei den 'Stein­bro­schen' aus Pyrit ak­zep­tiert die Schmuck­ge­stal­te­rin die Ge­schich­te, wie sie ist. Die Stü­cke sagen: 'Wir pas­sen zu­sam­men trotz Ecken und Kan­ten.'
Aria­na Pra­dal

Biografie

Monika Strasser
Geboren
1976
Ausbildung
MA of Fine Arts, Jewellery and Corpus

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