Awarded
Monika Strasser
Schmuckserie 'Bridalflowers' und 'Erbstücke: Siegelringe'
Schmuck und Objekte
Awarded
Schmuckserie 'Bridalflowers' und 'Erbstücke: Siegelringe'
Schmuck und Objekte
Schleifen, verwelkte Blumen, Totenköpfe
Wie thematisiert man mit Schmuckarbeiten 'ewige' Themen wie Vergänglichkeit, Paarbeziehungen und Familienbande? Monika Strasser, in Zürich zur Goldschmiedin ausgebildet, weilte 2008 in New York. Im 'Garment District', dem Zentrum der New Yorker Modebranche, ging sie auf die Suche nach Modeapplikationen. Sie fand Glasperlen, Pailletten und Strass, wie sie häufig für Brautkleider Verwendung finden. Diese Applikationen hat sie, ganz ohne herkömmliche Goldschmiedewerkzeuge zu benutzen, zerschnitten und neu zusammengesetzt. Schliesslich hat sie Wachsnegative abgenommen und die Formen in Silber gegossen. Das billige Ausgangsmaterial wurde durch diesen Prozess in etwas Dauerhaftes und Werthaltiges verwandelt. Es entstanden acht so genannte 'Bridal Flowers', geheimnisvolle, schwarze Objekte. Wieder zu Hause in der Schweiz fertigte Monika Strasser mit traditionellen Goldschmiedetechniken Schmuckarbeiten, die Gegen- bzw. Partnerstücke zu den in New York entstandenen Objekten sind. Die Broschen und Halsketten nehmen die zum Teil archaisch anmutenden Formen auf und übersetzen sie in eine elegante Sprache. Gefertigt sind sie aus Weissgold oder Silber und sind zum Teil geschwärzt. Sie bilden nun Paare mit den ursprünglichen Objekten und tragen so sprechende Namen wie 'Garten Eden', 'Dark Side of the Honeymoon' oder 'Bis dass der Tod uns scheidet'. Was auf den ersten Blick leicht und verspielt wirkt und verführerische Oberflächen bietet, erscheint beim näheren Hinschauen oft als gebrochen. So etwa, wenn man auf einem ihrer Schmuckobjekte die Augen- und Mundhöhle eines Totenkopfs entdeckt. Vergänglichkeit ist für Monika Strasser ein zentrales Thema.
Peter Stohler
Monika Strasser
Geboren
1976
Ausbildung
MA of Fine Arts, Jewellery and Corpus