Urs Widmer
© Foto: Sébastien Agnetti

Urs Widmer

Schweizer Literaturpreise 2014

Geboren 1938 in Basel, studierte Germanistik, Romanistik und Geschichte in Basel, Montpellier und Paris. Danach arbeitete er als Verlagslektor im Walter Verlag, Olten, und im Suhrkamp Verlag, Frankfurt. 1968 wurde er mit seinem Erstling, der Erzählung ›Alois‹, selbst zum Autor. In Frankfurt rief er 1969 zusammen mit anderen Lektoren den ›Verlag der Autoren‹ ins Leben. Widmer lebt als Schriftsteller in Zürich. Zuletzt wurde er für sein umfangreiches Werk mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis 2007 der Stadt Bad Homburg ausgezeichnet.
Urs Widmer ist am 2. April 2014 in Zürich gestorben.

«Reise an den Rand des Universums»

«Kein Schriftsteller, der bei Trost ist, schreibt eine Autobiographie». Gegen die Angst, damit ans Ende seiner Stoffe zu gelangen, hilft das Wissen, dass eine Erzählung des eigenen Lebens dieses immer auch aus Erinnertem erfindet. Dies führt Urs Widmer in einer leichtfüssig verspielten, ironischen und zugleich melancholischen Erzählung seiner Jugend vor, in der ihm fast alles entweder glücklich zufällt oder unglücklich zustösst. Die Gattung parodierend beginnt er mit seiner Zeugung, die er so genüsslich erdichtet wie seinen ganzen Weg zur Literatur: vom Kleinkind im Schlaggeprassel der Schreibmaschine des Vaters, bis zum Moment, da die eigene Schreibmaschine von selber zu schreiben beginnt.

Zürich, Diogenes
ISBN 978-3-257-06868-9

Auszeichnungen
1974 Karl Sczuka-Preis des Südwestfunks Baden-Baden
1976 Hörspielpreis der Kriegsblinden für Fernsehabend
1983 Manuskripte-Preis für das Forum Stadtpark des Landes Steiermark
1985 Preis der Schweizerischen Schillerstiftung für sein Gesamtwerk
1989 Literaturpreis der Stadt Basel für sein Gesamtwerk
1989 Ehrengabe des Kantons Zürich für Der Kongress der Paläolepidopterologen
1992 Preis des Südwestfunk-Literaturmagazins für die Erzählung Der blaue Siphon
1996 Literaturpreis der Stadt Zürich für sein Gesamtwerk
1997 Kunstpreis der Gemeinde Zollikon für sein Gesamtwerk
1997 3sat-Innovationspreis für das Theaterstück Top Dogs
1997 Mülheimer Dramatikerpreis für Top Dogs
1997 Autor des Jahres der Zeitschrift «Theater heute» für Top Dogs
1998 Heimito von Doderer Literaturpreis für sein Gesamtwerk
1999 Kulturpreis der Gemeinde Riehen für sein Gesamtwerk
2000 Ehrengabe des Kantons Zürich im Bereich Literatur
2000 Werkbeitrag der Pro Helvetia
2001 Literaturpreis der Stadt Graz / Franz Nabl-Preis
2001 Bertolt-Brecht-Literaturpreis der Stadt Augsburg für sein Gesamtwerk
2002 Prix des Auditeurs von Radio Suisse Romande für Der geliebte der Mutter
2002 Grosser Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste für das Gesamtwerk
2003 Mainzer Stadtschreiber-Preis für sein Gesamtwerk
2004 Preis der Schweizer Schillerstiftung für sein Gesamtwerk
2007 Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg
2007 Prix Littéraire Lipp Suisse für die französische Ausgabe von Das Buch des Vaters
2009 Anerkennungsgabe der Stadt Zürich für Herr Adamson
2010 Auszeichnung Kanton Zürich
2013 Anerkennungsgabe der Stadt Zürich für Reise an den Rand des Universums