Ariane Koch

Ariane Koch

Schweizer Literaturpreise 2022

Ariane Koch, geboren 1988 in Basel, studierte u. a. bildende Kunst und Interdisziplinarität sowie einige Semester Philosophie und Theater in Basel und Bern. Sie schreibt Theater-, Performance  und Prosatexte – oft in Zusammenarbeit mit der Theatergruppe GKW (Moïra Gilliéron, Ariane Koch und Zino Wey). Die Stücke von GKW wurden vielfach aufgeführt und ausgezeichnet. Die Aufdrängung ist ihr Debütroman. Sie lebt in Basel.

«Die Aufdrängung»

In Die Aufdrängung inszeniert Ariane Koch eine Begegnung mit dem Fremden und Unerwarteten im Bereich des Altgewohnten und Gewöhnlichen. Auf so kluge wie komische Art reichert die Erzählerin die Beschreibung ihres Gastes stetig an, ohne sie in eine eindeutige Vorstellung münden zu lassen. Der Gast ist Phantasma und Gerücht, aber er ist auch ein Körper mit Bedürfnissen und eine Person mit Ansprüchen. Auch die Umrisse ihrer eigenen Identität, ihrer Absichten und Haltungen verunklart die Erzählerin in jedem neuen Ansatz, ihrem Gast sprachlich beizukommen. Die vignettenhaften Episoden des Romans verdichtet die Autorin zu einem kunstvollen Geflecht, das ein Thema von grosser Aktualität mit spielerischer Neugier und undogmatischer Beobachtung umkreist. In der Schwebe zwischen Konkretion und Unauflösbarkeit der Vorstellungen eröffnet sie sprachliche Räume, in denen nicht nur das Verhältnis zwischen den Figuren, sondern auch das Verhältnis von Sprache und Objekt immer wieder neu verhandelt wird.

Roman. Edition Suhrkamp, 2021