Junges Theater Graubünden

Junges Theater Graubünden
Junges Theater Graubünden
© BAK/Gneborg

Junges Theater Graubünden

Ein Theatervirus fürs Bündnerland

Schweizer Theaterpreis 2016

Das Junge Theater Graubünden ist wirklich noch jung – im Jahr 2016 kann die Truppe um Roman Weishaupt ihr 5jähriges Jubiläum feiern. Und doch ist das Teater Giuven Grischun/Junges Theater Graubünden/Giovane Teatro Grigioni (TGG/JTG/GTG) bereits ein wichtiger Impulsgeber in der Theaterszene des Bündnerlands, denn es eröffnet und ermöglicht den Jugendlichen im Kanton den Zugang zum zeitgenössischen Theaterspiel. Der ausgebildete Theaterpädagoge Roman Weishaupt, der von 2007 bis 2014 die Sparte Junges Theater am Theater Chur aufbaute, gründete zusammen mit dem Flimser Künstler Chris Hunter und dem Designer und Szenografen Corsin Zarn 2011 das TGG/JTG/GTG. Von Beginn ist das Theater Chur jährlich Produktionspartner des Jungen Theater Graubünden. Roman Weishaupt erhielt 2013 und 2015 Förderpreise der Stadt Chur und des Kantons Graubünden.

In Kursen und Trainingsangeboten mit professionellen Theaterschaffenden erhalten die Jugendlichen die Möglichkeit sich mit ihren eigenen persönlichen Biographien und Erlebnissen, ihren Wünschen und Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Gleichzeitig erhalten sie vertiefte Einblicke in zeitgenössische, künstlerische Strategien und Umsetzungsmöglichkeiten des Theaterspiels. Das Repertoire ist vielfältig – es werden durchaus Theaterklassiker eines Shakespeare oder griechische Tragödien gewählt, aber immer in einem Bezug zur Lebenswirklichkeit der Jugendlichen umgesetzt. Geübt, geprobt und aufgeführt wird nicht nur in Chur, sondern auch im Domlechg, Engadin, Schanfigg, in der Surselva – oder auch einmal in Bellinzona gastiert. Und so wirkt die Arbeit des Jungen Theater Graubünden ansteckend im Kanton und baut in Randregionen überdies noch ein Publikum von morgen auf.

«Das Junge Theater ist eine herausragende kleine Institution in Graubünden. Nicht dass diese Region zwischen Chur und Tirano arm an Bühnen wäre. Der Schwank im Dorf, das Freilichtspiel, Theater auf Alpenpässen, auf Bühnen mit Weltluft und in kleinen Kellern – das alles gehört zu Graubünden. Roman Weishaupt und seine Mitstreiter haben es sich jedoch in den Kopf gesetzt, die Jugend dieser Region mit zeitgenössischem Theater zu infizieren. Ein Theater, das sich den Freuden, Ängsten und Hoffnungen der Jugendlichen zuwendet. Ein Theater, das Richard III, Odysseus oder Parzival als Zustand der Seelen zelebriert. Es tut dies immer mit Wucht, Leidenschaft und Klugheit. Es spricht Weltliteratur in Churerdeutsch, Romanisch, Italienisch und Hochdeutsch. Es sorgt dafür, dass Kunst und Phantasie in Graubünden nicht aussterben.»

Mathias Balzer, Jurymitglied