NOIR SUR NOIR
In einer kleinformatigen Selbstpublikation mit schwarz auf schwarz geprägtem Umschlag setzt der Drucker Che Huber über 200 Farbtöne als künstlerisches Ausdrucks- und Erinnerungsmittel ein und liefert damit ein eindrückliches Beispiel für sprachlose Kommunikation. Jede rechte Seite trägt zwischen einem und drei immer gleich angeordnete Rechtecke in verschiedensten Farben, und dies verweist jeweils auf eine Person, mit der Huber im Lauf der Jahre zusammenarbeitete. Erst ein Index am Ende listet die Namen auf – es ist das Gegenteil einer pompösen Liste von berühmten «Kunden», vielmehr eine persönliche Liebeserklärung an die Kollaboration. Dass die Farben auf dem dünnen Papier durchdrücken, lässt sich als gestalterisches Statement gegen oberflächliche Arbeitsbeziehungen verstehen. Je nach Vorwissen und Interpretationsstandpunkt können die einzelnen Farben sicherlich ganze Geschichten erzählen. Die beschränkte Grösse und das leichte Papier verhindern, dass das Objekt einen monumentalen Charakter erhält; es liegt perfekt in der Hand und ist in einem guten Mass flexibel. Der ungewöhnlich weiche, mit schwarzen Rechtecken bedruckte Kartonschuber wirkt wie eine aufwendige Geschenkverpackung.
