Roland Buti

Roland Buti
© Foto: Sébastien Agnetti

Roland Buti

Schweizer Literaturpreise 2014

1964 in Lausanne geboren. Sein Studium der Literaturwissenschaften und Geschichte schloss Roland Buti 1996 mit einer Dissertation ab, die Aufsehen erregte: „Le refus de la modernité: la Ligue vaudoise, une extrême droite et la Suisse (1919-1945)“, erschienen in der Reihe Payot Histoire. Er unterrichtet am Gymnasium und widmet sich daneben Forschung und Literatur. 1990 veröffentlichte er bei den Editions Zoé den Erzählband „Les âmes lestées“. 2004 erschien sein erster Roman, „Un Nuage sur l'œil“, der mit dem Prix Bibliomedia 2005 ausgezeichnet wurde. „Luce et Célie“ (2007) wurde in die Sélection Lettres frontière 2008 aufgenommen.

«Le Milieu de l’horizon»

Mit seinem Roman «Le Milieu de l’horizon» lässt Roland Buti uns eintreten in die kleine Welt eines Bauernhofs im Welschland. Er tut dies mit einer Kraft, die an gewisse Werke von William Faulkner erinnert. Hinter den Kulissen sind seltsame Mächte und Kräfte am Werk. Durch sie gerät das Familienleben des 13-jährigen Gus aus den Fugen. Er ist der ohnmächtig verschreckte Beobachter eines mannigfachen Zerfalls, des Zerfalls der traditionellen Landwirtschaft, der Paarbeziehung seiner Eltern und der kindlichen Unschuld.

Die Ereignisse konzentrieren sich auf den Sommer 1976 und seine legendäre Trockenheit. Alles dreht sich in der Gluthitze dieses Hochsommers und seiner Gewitter. Dass die alte Stute stirbt, ist nur noch eine Bagatelle. Die Leidenschaft brennt: Alles verbrennt. Die nüchterne Sprache des Autors trifft auf Glut. Das ist grosse Literatur.

Genève, Zoé
ISBN 978-2-88182-894-2

«Das Flirren am Horizont»
Übersetzt von Marlies Russ
Nagel und Kimche, 2014
ISBN 978-3-312-00636-6

Auszeichnungen
2005 Prix Bibliomedia Suisse für «Un nuage sur l’œil»
2005 Nominiert für den Prix Lettres frontière mit «Un nuage sur l’œil»
2013 Leserinnenpreis der Zeitschrift Edelweiss für «Le Milieu de l’horizon»
2013 Nominiert für den Prix Médicis für «Le Milieu de l’horizon»