Moritz Schmid

Awarded

Moritz Schmid

Möbelkollektion für Atelier Pfister

Produkt- und Industriedesign

Jurybericht

Raumteiler und Kleiderspeicher
Wie hilft man Men­schen beim Ab­le­gen und Auf­be­wah­ren von Klei­dungs­stü­cken? Der De­si­gner Mo­ritz Schmid hat eine Art Feld­for­schung be­trie­ben, bevor er sich ans Ent­wer­fen von Ob­jek­ten ge­macht hat. Der an der Bas­ler Hoch­schu­le für Ge­stal­tung und Kunst (FHNW) aus­ge­bil­de­te Pro­dukt­de­si­gner fin­det über­zeu­gen­de Ant­wor­ten mit zwei Ob­jek­ten: Schrank und Her­ren­die­ner. Der skulp­tu­ral wir­ken­de Schrank 'Aris' ist so­wohl Klei­der­spei­cher als auch Raum­tei­ler. In­spi­riert haben Schmid geo­me­trisch ge­schnit­te­ne Gar­ten­he­cken, deren Ob­jekt­haf­tig­keit er ge­konnt in sein ei­gen­wil­li­ges Schrank­de­sign über­setzt. 'Aris' hat keine Vor­der- oder Rück­sei­te und ist von bei­den Sei­ten zu­gäng­lich. Mehr abs­trak­te Skulp­tur als Schrank, ist er nach oben leicht ko­nisch ver­jüngt, um noch ele­gan­ter, leich­ter und schwe­ben­der zu wir­ken. Der Schrank, be­ste­hend aus einer Trag­struk­tur aus Eschen­holz und Alu­mi­ni­um­ver­bin­dun­gen, be­sticht durch seine tex­ti­le Hülle aus Bal­lon­sei­de und Wat­tev­lies. Die senk­recht ver­lau­fen­den, farb­lich ab­ge­setz­ten Stepp­näh­te sind zwar ein at­trak­ti­ver Blick­fang, aber den­noch funk­tio­nal be­dingt. Beim Zur­sei­te­schie­ben der Schrank­wand näm­lich wer­den sie in sich zu­sam­men­ge­fäl­telt. 'Aris' kommt 2010 als Se­ri­en­pro­dukt in der Kol­lek­ti­on eines gros­sen Schwei­zer Mö­bel­her­stel­lers auf den Markt. Für die­sel­be Kol­lek­ti­on hat Schmid den Her­ren­die­ner 'Li­g­erz' ent­wor­fen. Er setzt der Struk­tur aus ein­fa­chen Vier­kant­höl­zern be­son­de­re, or­ga­nisch ge­form­te Ohren auf. Es sind aus Eschen­holz ge­fräs­te For­men, die dem Ob­jekt Cha­rak­ter ver­lei­hen. Auch für eine Reihe von Sitz­mö­beln ist sein Kon­zept eben­so krea­tiv wie über­ra­schend. Der Mas­siv­holz­stuhl 'Eriz' be­steht aus einem un­te­ren Teil mit Sitz­flä­che. Die Rü­cken­leh­ne, so for­mu­liert es der De­si­gner, 'spries­se' ge­wis­ser­mas­sen aus dem Ho­cker. Diese wird näm­lich auf die Hin­ter­bei­ne auf­ge­schraubt und ist in ver­schie­de­nen Far­ben er­hält­lich, so dass sich Un­ter- und Ober­tei­le auch farb­lich un­ter­schei­den kön­nen. Das ist ein schö­nes Bei­spiel für das ei­gen­wil­li­ge und in­no­va­ti­ve De­sign von Mo­ritz Schmid.
Peter Stoh­ler

Biografie

Moritz Schmid
Geboren
1976
Ausbildung
Product designer

Web

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