Der Rätsel-Trail «MISSION RUDOLF» vermittelt dramaturgisch verspielt und mit regionalen Bezügen die grossen Bögen der Schweizer Tanzgeschichte ins digitale Zeitalter. Mittels gleichnamiger App steigen Spielende in den imaginären Kriminalfall um den «Mad Man» Rudolf ein und werden auf dem ca. zweiein-halbstündigen Trail zu max. sechs kulturell relevanten Orten einer Stadt geführt. Dort lösen sie Bewegungs-rätsel, erfahren von Künstlerpersönlichkeiten aus dem Tanz und lernen die Stadt nicht nur in Bezug auf das tänzerische Kulturerbe kennen, sondern retten diese auch vor der Erstarrung. Aufgezeigt wird das künstleri-sche Tanzschaffen ab ca. 1917 bis heute und die kulturelle Tanzvielfalt in der Schweiz. Variantenreich werden methodische Zugriffe auf Tanzerfahrungen geboten, die Einblicke in eine tänzerische Praxis erlau-ben, wie z.B. das Erforschen des Körpers, die Zusammenstellung einer kurzen Bewegungssequenz oder die räumliche Reflexion in Bezug zur Bewegung. MISSION RUDOLF verbindet als hybrides Format digitale und analoge Räume, Realitäten und Bewegungen. Die Rätsel, die zwar digital via App gestellt werden, können real nur vor Ort und durch Einsatz körperlich-tänzerischer Bewegung gelöst werden.
Die Internetplattform soll ein reichhaltiges Archiv von 40 Jahren Tanzschaffen in der Schweiz einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Materialsammlung dokumentiert die Zeitspanne des künstlerischen und pädagogischen Wirkens von Annemarie Parekh, einer Begründerin des zeitgenös-sischen Tanzes in der Schweiz, und vielen international bekannten Tanzpersönlichkeiten, die im Studio akar von 1970 bis ins erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts unterrichteten. Kernstück des Archivs sind 60 Videodatenträger mit Aufzeichnungen von Workshops im Studio akar in Bern und von Aufführun-gen der modern dance Gruppe Akar. Das Archiv illustriert in umfassender Weise eine für das schwei-zerische Tanzschaffen prägende Periode. Ein Schwerpunkt des künstlerischen Schaffens von Anne-marie Parekh lag in der Zusam¬men¬ar¬beit mit Musiker:innen und Grafiker:innen. Wie aus dem Zusam-menwirken dieser ver¬schiedenen Kunstgattungen Choreografien entstanden, ist inspirierend für heuti-ge Tanz¬schaf¬fende und Tanzpädagog:innen. Die Internetplattform «akar – past, presence, future» will die Materialsammlung einer interes¬sierten Öffentlichkeit erschliessen und für das ge¬gen¬wärtige und zukünftige Tanzschaffen in der Schweiz nützlich sein. Die Internetplattform soll ab Herbst 2024 online sein.
Kontakt: doreheim@bluewin.ch, Präsidentin des Vereins «akar – past, presence, future»
Dokumentation Festival «kulturerbe tanz!»
Drei Ausgaben des Festivals «kulturerbe, tanz!» fanden bisher statt: 2019 im Südpol Luzern, unter-stützt durch das BAK Kulturerbe Tanz 2018, 2022 im Theater La Poste in Visp und in der Dampfzentra-le Bern, 2023 fand eine dritte Ausgabe im Théâtre du Jura statt, die nochmals vom BAK durch die Ausschreibung Kulturerbe Darstellende Künste unterstützt wurde. Inspiriert ist das Projekt vom franzö-sischen Konzept danse en amateur et répertoire, dessen Ziel es ist, die Tanzpraxis von nicht-professionellen Tanzenden über das Training hinaus aufzuwerten. Davon ausgehend legt die Schwei-zer Version den Schwerpunkt auf die Sichtbarmachung und Belebung des choreografisch-tänzerischen Erbes der Schweiz, um gleichzeitig das zeitgenössische Schweizer Tanzschaffen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Nach den drei Ausgaben und insgesamt 23 neu interpretier-ten Repertoirewerken soll das Material zusammengestellt werden, um Interessierten Informationen und Links in einem einheitlichen Raster zur Verfügung zu stellen.
