Géraldine Chollet
Schweizer Preis Darstellende Künste 2025
Schweizer Preis Darstellende Künste 2025
Géraldine Chollet, 1975 im Kanton Waadt geboren, ist Tänzerin und Choreografin. Sie machte ihre Ausbildung am Laban Centre in London und hat anschliessend in den Compagnien von Jessica Huber, Philippe Saire, Cie Prototype-Status und Cie Emilie Charriot als Tänzerin und Schauspielerin gearbeitet. Seit 2006 unterrichtet sie die Bewegungssprache Gaga in der Schweiz und im Ausland und 2011 gründete Géraldine Chollet die eigene Compagnie Rahu LaMo. In ihrer Arbeit interessiert sie sich für die Verbindungen zwischen urbanen Kulturen und Traditionen sowie für Fragen rund um Wurzeln, Intimität, Trance, Gemeinschaft und deren Zusammenhang mit dem Pulsieren, dem Beat.
Die 2014 entstandene Produktion «Itmar» ist Géraldine Chollets erstes Solo, in dem anhand eines Fabelwesens Fragen um Wurzeln und Identität verhandelt werden. 2021 kreierte sie «Ouverture», eine von mittelalterlichen Mysterien inspirierte Choreografie, die zu einem Dialog zwischen dem Sinnlichen und dem Unsichtbaren einlädt. Mit «La Kabane» (2022) schuf die Choreografin eine immersive Erfahrung für Performerinnen, Performer und Zuschauende, die sich mit den Themen Begegnung und Resonanz befasste. Aktuell beschäftigt sie sich in «La tendresse du ventre de la baleine» mit der theologischen Erzählung Jonas. Das Stück wird im Oktober und November 2025 am Théâtre Vidy-Lausanne, im Pavillon ADC in Genf und in der Zürcher Gessnerallee zu sehen sein.
Géraldine Chollet ist mit ihren verschiedenen Karrieren so etwas wie das UFO des Schweizer Tanzes: Sie wurde am Laban Centre in London zur Tänzerin ausgebildet und tanzt in mehreren Westschweizer Gruppen, ist als Schauspielerin u.a. für die Compagnie Emilie Charriot und L’Alkaran tätig, und führt Tänzerinnen, Tänzer und alle anderen in die Bewegungssprache Gaga ein. Seit 2011 entwickelt sie ihre eigene choreografische Arbeit mit der Compagnie Rahu LaMo weiter, für die sie als erstes das Stück «Itmar» kreiert hat. Begleitet von Talerschwingern verkörpert sie darin eine Figur, die halb Mensch, halb Rind ist. Es folgten «Ouverture», das vor kurzem ans Festival d’Avignon eingeladen wurde, «La Kabane» sowie «La tendresse du ventre de la baleine». Mit Leichtigkeit, Feingefühl, Wohlwollen und viel Talent verfolgt Géraldine Chollet IHREN eigenen, einzigartigen Weg.
Marco Cantalupo, Jurymitglied