Auf die Geschwister Pfister ist seit über dreissig Jahren Verlass. Gegründet wurde die fiktionale schweizerisch-amerikanische Familie, die sich ganz dem musikalischen Entertainment verschrieben hat, Anfang der 1990er Jahre von Christoph Marti, Tobias Bonn, Max Gertsch (als Willy Pfister) und Lilian Naef (als Lilo Pfister), die sich alle an der Schauspielschule in Bern kennengelernt hatten. Seit 1995 sind Christoph Marti alias Ursli Pfister, geboren 1965 in Bern, Tobias Bonn alias Toni Pfister, geboren 1964 in Bonn mit Andreja Schneider alias Fräulein Schneider, geboren 1964 in Zagreb, die Kernformation der Geschwister Pfister. Das Musikkabarett wird live begleitet vom Jo Roloff Quartett. Meist starten die Geschwister Pfister ihre Stücke in der Berliner «Bar jeder Vernunft», um anschliessend auf ausgedehnte Tourneen durch den ganzen deutschsprachigen Raum zu gehen. Ausgezeichnet wurden die Geschwister Pfister u.a. 1993 mit dem Salzburger Stier und 1995 mit einem Prix Walo.
Seit über 30 Jahren präsentieren die Geschwister Pfister perfektionierte Programme, die mehr als Musikkabarett sind: Sie arbeiten mit dem Stilmittel der Überhöhung, ohne sich über die Showbranche lustig zu machen. Neben den Pfistershows wie «Melodien fürs Gemüt» (1991), «Die Geschwister Pfister in der Klinik» (2009) oder «Ursli & Toni Pfister als Cindy & Bert» (2019) sind die Gruppenmitglieder unter dem Label «Pfisters zu Gast» auch in vielen anderen Produktionen zu sehen. So wirkte beispielsweise Christoph Marti in «Coco – ein Transgendermusical» (2018) am Stadttheater Bern mit und erhielt für seine Rolle als Gilette einen Deutschen Musical Theater Preis. Tobias Bonn und Christoph Marti gastieren zudem häufig zusammen in Inszenierungen wie jüngst in «Mord im Orientexpress» in Berlin oder «Paradise City» in Bern (beide 2020). Im Dezember 2022 hat die neuste Geschwister-Pfister-Show «Relaxez vous!» im glitzernden Spiegelzelt in Berlin Premiere.
Nur ‹zuschauen› geht bei den Geschwister Pfister nicht: Die Entertainment-Profis spielen, singen und tanzen sich die Seele aus dem Leib, das Publikum schwelgt und schmachtet, nicht selten wird sogar geschunkelt. Und das oft zu Popschnulzen, Schlagern oder Operetten-Hits, deren Künstlichkeit in der genauso präzisen wie humorvollen Umsetzung der Geschwister Pfister zu gleichzeitig grossartiger wie selbstentlarvender Unterhaltung wird. Bei den Pfisters ist das Spiel mit unseren Träumen dermassen virtuos, die Interpretationen so liebevoll, dass sich niemand entziehen kann. Sehnsüchtig kommt man eh aus einem Geschwister Pfister-Abend – vielleicht sogar süchtig – süchtig nach mehr Geschwister Pfister.