Sylvie Kleiber

Sylvie Kleiber
Sylvie Kleiber
© BAK/Gneborg

Sylvie Kleiber

Szenografin der Avantgarde 

Schweizer Theaterpreis 2020

Sylvie Kleiber, 1966 geboren in Lausanne, absolvierte ihr Architekturstudium an der EPFL und lebt heute in Genf. Seit 1993 wirkt sie als Architektin und Szenografin nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Belgien und Frankreich. Zudem ist sie verantwortlich für den Schwerpunkt Szenografie der Masterausbildung Theater an der Manufacture (Haute école des arts de la scène) in Lausanne. Sylvie Kleiber interessiert sich sowohl für Ausstellungs- als auch für Aufführungsszenografien. Daneben ist sie als Expertin bei der Konstruktion oder Renovation von verschiedenen Theaterspielstätten gefragt. Als Bühnenbildassistentin arbeitete sie lange mit Jacques Gabel in Paris in Projekten von Alain Françon, Joël Jouanneau und Philippe van Kessel. In der Schweiz verband bzw. verbindet Sylvie Kleiber eine langjährige Zusammenarbeit mit Simone Audemars, Mathieu Bertholet, Maya Bösch, Guillaume Béguin und Yan Duyvendak. Sylvie Kleibers Bühnenbilder sind seit über 20 Jahren in der Westschweizer Avantgardeszene der darstellenden Künste omnipräsent.

Die Szenografien von Sylvie Kleiber sind funktionell und verspielt zugleich. Im Theater arbeitete sie u. a. mit Robert Bouvier für «Peepshow dans les Alpes» (1998) und «Saint Don Juan» (2000); mit Geneviève Pasquier für «A ma personnagité» (2004) und «Remember» (2006); mit Denis Maillefer für «Nature morte dans un fossé» und «Gênes 01» (beide 2007); weiter kreierte sie mit Mathieu Bertholet «Sainte Kümmernis» (2008), «L’avenir seulement» (2011) und «Luxe, calme» (2018); mit Natacha Koutchoumov «Le beau monde» (2015) und «Summer Break» (2019); sie arbeitete auch mit Yan Duyvendak für «Still in Paradise» (2008), «Please, Continue (Hamlet)» (2011) und «Sound of Music» (2015), schuf für Maya Böschs Compagnie sturmfrei «Stations urbaines» (2006–2008), «Drames de Princesses» (2010) oder «Manuel d’exil» (2020) und begleitete als assoziierte Künstlerin von 2010 bis 2012 die Co-Leitung von Maya Bösch und Michèle Pralong im GRÜ / Transthéâtre Genève. Im Bereich Tanz arbeitete sie mit Gilles Jobin für «Steak House» (2005), mit Philippe Saire für «Black Out» (2011) und «La nuit transfigurée» (2012) und mit Alexandra Bachzetsis für «Dream Season» (2008).

Danielle Chaperon on Sylvie Kleiber

«Sylvie Kleiber hat aus ihrem Architekturstudium die Beschäftigung mit ‹ Bewohner*innen › – mit ihren Füssen, Händen und Blicken – mitgenommen. Als Städteplanerin kümmert sie sich um Kontexte und Landschaften. Sie entziffert Orte ebenso wie Texte und Menschen. Diese Genauigkeit macht ihre Arbeiten zwischen allen anderen unverkennbar, und dies obschon sie sich stets in verschiedenste Ästhetiken und Zusammenarbeiten einfügen. Bei ihren Student*innen des Schwerpunkts Szenografie an der Manufacture versucht Sylvie Kleiber heute, eine starke und gleichzeitig grosszügige Künstler*innenpersönlichkeit zu entwickeln. Sie können sich glücklich schätzen.»

Danielle Chaperon, Jurypräsidentin