Les Batteurs de Pavés

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Les Batteurs de Pavés

Klassiker als Strassenkunst

Nominiert für den Schweizer Kleinkunstpreis 2017

Emmanuel «Manu» Moser gründete 1999 die Strassentheatergruppe Les Batteurs de Pavés. Kurz nachdem er im gleichen Jahr die Schauspielschule am Konservatorium in Lausanne abschloss, entdeckte er in La Chaux-de-Fonds das Strassentheaterfestival La Plage des Six Pompes, dessen künstlerischer Leiter er heute ist. Es reizte Manu Moser Theater zum Publikum auf die Strasse zu bringen. Kennzeichen der Strassenkunst der Compagnie sind Adaptionen von grossen Klassikern der französischen Literatur. Inspiriert von Bertolt Brecht und anderen, machen Les Batteurs de Pavés populäres Theater und erweisen gleichzeitig grossen Texten und Autoren Respekt. Die Gruppe tourt nicht nur in der Schweiz, sondern auch im ausländischen frankophonen Raum. Zum festen Schauspielteam zählen neben Manu Moser, der zugleich inszeniert, Laurent Lecoultre, Matthieu Sesseli, Renaud Berger, Caroline Althaus, Yannick Merlin, Mathieu Béguelin, Laurent Baier und Jennifer Wesse.
Ein gutes Dutzend Stücke haben Les Batteurs de Pavés erarbeitet, von denen mehr als die Hälfte noch im Repertoire ist: beispielsweise «Germinal» (2016) nach der Romanvorlage von Emile Zola, «Die drei Musketiere» (2014) auf der Basis des Romans von Alexandre Dumas oder eine Strassenversion von Shakespeares «Hamlet» (2010). Ihre Arbeit ist ehrgeizig – denn der Spagat zwischen schwierigen Texten und leichter Unterhaltung soll ein Publikum locken, das sonst den Zugang zum Theater vielleicht nicht gefunden hätte. Der Erfolg ihrer Programme liegt in der aussergewöhnlichen Qualität der Textadaptionen und der Nähe, die sie zu ihrem Publikum finden. Versetzt mit scharfsichtigem Humor, sind die Inszenierungen akribisch geplant, rhythmisiert und das Schauspiel ist nicht seicht, sondern anspruchsvoll und lebendig. Zudem setzen sie auf minimalste Produktionsmittel, nutzen schlichte urbane Kulissen, um engagierte Unterhaltung zu bieten.