Unplush / Marion Zurbach

Unplush / Marion Zurbach / June Johnson Dance Prize 2019 04
© BAK Gregory Batardon

Unplush / Marion Zurbach

June Johnson Dance Prize 2019

Marion Zurbach gründete 2015 in Bern das Künstlerkollektiv Unplush. Dazu gehören Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Disziplinen wie Tanz, Theater, elektronische Musik, visuelle Künste und Poetry Slam, die das breite Potential von performativen Formaten gemeinsam erforschen. Marion Zurbach, geboren 1984 in Marseille, begann dort ihre Tanzausbildung an der École Nationale Supérieure de Danse de Marseille – Roland Petit, wechselte im Jahr 2000 an das École-Atelier Rudra-Béjart in Lausanne, wo sie zwei Jahre später ihre professionelle Tanzkarriere in der Compagnie M von Maurice Béjart begann. Anschliessend war sie am Stadttheater Florenz engagiert sowie Solistin beim Berner Ballett und bei der Tanzcompagnie Konzert Theater Bern. 2018 schloss sie einen Master in «Expanded Theater» an der Hochschule der Künste Bern (HKB) ab. Zum künstlerischen Team gehören neben ihr Vittorio Bertolli, Maria Demandt, Fhunyue Gao, Irene Andreetto und Peter Cripps Clark. Martina Langmann unterstützt das Kollektiv als Kulturmanagerin. 2018 wurde Unplush mit einer dreijährigen Unterstützung von «Prairie», dem Koproduktionsmodell des Migros Kulturprozent für innovative Schweizer Theater- und Tanzcompagnien, ausgezeichnet.

Die Produktionen von Unplush richten sich dank verschiedenen Formaten, künstlerischen Kooperationen und Veranstaltungsorten an ein breites Publikum. «My Box» und «Fried Air» tourte schweizweit im Rahmen des Nachwuchsfestivals Tanzfaktor 2016 und ihr Stück «Flipper» (2017) wurde u. a. auf dem BAD Festival in Bilbao gezeigt. Neben den künstlerischen Produktionen der Unplush Company organisieren sie mit «Unplush invites» ein Eventprogramm, in dem elektronische Musik auf Live-Performance trifft, sowie den «Amaclub», eine kreative Plattform für Amateurtänzerinnen und -tänzer aller Altersstufen. Marion Zurbach erarbeitet für die kommende Saison u. a. «Les promises» mit weiblichen Teenagern aus Marseiller Banlieues, das im Frühjahr 2020 in der Dampfzentrale in Bern gezeigt wird.

Beate Engel, Stanley Thomas Johnson Stiftung:

«Die Compagnie Unplush hat sich seit ihrer Gründung 2015 zu einer der spannendsten jüngeren Schweizer Compagnien entwickelt. Im Stück «Flipper» (2017) über den vermeintlichen Selbstmord des berühmten TV-Delphins und «Freund aller Kinder» zeigt sich die für Unplush typische Handschrift. Anhand der abwegigen Story werden die Überzeugungskraft von Fake News und die Mechanismen der Unterhaltungsindustrie auf freche und witzige Art am Publikum erprobt, mit einer hohen theatralen und tänzerischen Qualität. Die Vermittlungsarbeit und die engagierte Zusammenarbeit mit Laien tragen zur künstlerischen Arbeit von Unplush bei. Vor allem aber überzeugt die Gruppe mit ihrer Lust an absurden Geschichten, die sie mit Bravour und Humor inszeniert.»