Marie-Caroline Hominal

Marie-Caroline Hominal, Herausragende Tänzerin 2019 01
© BAK Gregory Batardon

Marie-Caroline Hominal

Herausragende Tänzerin 2019

Die französisch-schweizerische Tänzerin Marie-Caroline Hominal, geboren 1978, startete ihre Tanzausbildung bei ihrer Mutter im Janet Held Studio in Montreux. Anschliessend besuchte sie die Schweizerische Ballettberufsschule in Zürich und ging mit 15 Jahren an die Rambert School of Ballet and Contemporary Dance in London, wo sie im letzten Ausbildungsjahr Mitglied der National Youth Dance Company war. Ab 1998 tanzte sie in verschiedenen Compagnien, darunter beim Tanztheater Basel unter Joachim Schlömer, bei Gisèle Vienne, Blanca Li, Gilles Jobin und La Ribot oder in Marco Berrettinis Duo «iFeel2». Sie performte in William Forsythes «Human Writes» und in «B.O.B.» von Dick Wong. Ab 2002 kreierte sie erste eigene Arbeiten, vor allem Solos und Duos wie «Fly Girl» (2008), «Froufrou» oder «Le Triomphe de la Renommée» (beide 2013), eine One to One Performance, die in der Theatergarderobe stattfindet, «Ballet» (2014) oder «Grrrrrrrrrrrrrrr» (2018). Seit 2008 tourt sie mit ihren Arbeiten weltweit in Theatern wie auch in Galerien.

In ihren originellen Choreografien, die sie auch in Kollaborationen in der Schweiz und im Ausland realisiert, wie beispielsweise «Duchesses» (2009) mit François Chaignaud, arbeitet Marie-Caroline Hominal mit Text, Musik, Tanz, Performance und Video. Ihre Videoarbeiten wie «Bleu Foncé» (2008) wurden an verschiedenen Festivals vorgestellt. Ein vierminütiger Kurzfilm, der 2018 im Rahmen des Eurockéennes-Rockfestivals in Belfort entstand, lief im französisch-deutschen Fernsehkanal arte. Die Stücke von «MadMoiselle MCH» sind je nach Thema tragisch und komisch, mal melancholisch, mal exzentrisch. Tanz ist für Marie-Caroline Hominal ein Ort von Transformationen und Metamorphosen des Körpers. «Taxi-Dancers» (2016), das Marie-Caroline Hominal zusammen mit Teresa Vittucci und Ivan Blagajčević aufführt, und «Hominal/Öhrn» (2018) sowie ihr aktuelles Stück «Hominal/Xaba» mit der südafrikanischen Performerin Nelisiwe Xaba (aus der Reihe «Hominal/xxxx») zeigt sie nach der Premiere am Festival La Bâtie in Genf Ende August 2019 auch am Théâtre Vidy.

Alexandre Demidoff, Jurymitglied:

«Marie-Caroline Hominal ist in mehrfacher Hinsicht aussergewöhnlich. Um ihre Interpretationskraft und ihr Verwandlungstalent erfassen zu können, muss man sie erlebt haben: als fauchende Untote mit erschreckender Maske in «Hominal/Öhrn» oder mit Voodoo-Geistern in «Froufrou». Der Tanz ist bei ihr eine Bewegung ins Anderswo, eine zuweilen überstürzte Erfahrung mit der Andersartigkeit, geleitet einzig von ihrer intellektuellen, ethnologischen und poetischen Neugierde. Sie verbindet perfekte Technik und verblüffende Intuition und schafft so Meisterwerke, die in der Schweiz und im Ausland ihre Wirkung zeigen.»