Simone Aughterlony
Herausragende Performerin 2015
Simone Aughterlony, geboren 1977 in Neuseeland, schloss ihre Tanzausbildung 1995 an der New Zealand School of Dance ab. Seit 2000 wirkt sie in Europa, inzwischen lebt und arbeitet sie in Zürich und Berlin. Ihre Karriere begann als Tänzerin bei der amerikanischen Choreographin Meg Stuart und ihrer Gruppe Damaged Goods in Brüssel, beispielsweise in «Alibi» und «Highway 101». Sie arbeitete u.a. mit der britischen Theater- und Performancegruppe Forced Entertainment oder mit dem Filmemacher und Regisseur Jorge León. Neben verschiedenen Kollaborationen realisiert Simone Aughterlony seit 2004 eigene Projekte, in denen sie immer auch selbst auftritt, darunter die Soloarbeiten «Public Property» (2004) und «We need to talk» (2011). Ab 2013 entstand, koproduziert u.a. von der Gessnerallee in Zürich und dem HAU Hebbel am Ufer in Berlin, eine Trilogie von Duos, «Show and Tell», «After Life» und «Supernatural», in denen existentielle Zustände des Körpers verhandelt werden.
Der Körper ist Aughterlonys primäres Ausdrucksmittel, ihre physische Präsenz ist unverkennbar und ungewöhnlich. Oft erweitert sie ihre Arbeiten mit Texten oder speziellen Raumkonzepten. Sie sieht die Bühne als Ort, an dem Fragen und Probleme zum Leben und zum Körper verhandelt werden können. Dies gelingt ihr nicht nur durch radikale Konzepte, sondern auch durch physische Grenzen erprobende Aktionen. In «Supernatural», dem dritten Duo, das beim Wettbewerb zum aktuellen Tanzschaffen 2013 bis 2015 zu der engeren Juryauswahl zählte, irritieren Simone Aughterlony und Antonija Livingstone in blossen Körpern mit wuchtigen Äxten bewaffnet durch ihre maskuline Schlagkraft und körperliche Gegenwart, wenn sie vordergründig Holz hacken, hintergründig aber normative Gendermuster in Frage stellen.