Museum San Keller
Der Katalog zum Museum San Keller überträgt die Ausstellung geschickt ins Buchformat und führt Kellers Reflexionen zum Verhältnis von Kunst und Öffentlichkeit fort. Das Museum, das von 2008 bis 2022 bestand, war mit der Wohnung von Kellers Eltern identisch, die zahlreiche Arbeiten ihres Sohnes aufbewahrt hatten und Privatführungen anboten. Im ersten Buchteil fügen sich doppelseitig randabfallende Ausstellungsansichten zu einer Tour durch die Wohnung zusammen. Die an den Wänden platzierten Werke sind mit Nummern versehen, die nachträglich in die Fotos eingefügt wurden und in der anschliessenden Werkliste entschlüsselt werden können. Ein zweiter Bildteil zeigt übereinander geschichtete Ausstellungseinladungen und Presseberichte über Keller, so wie die Eltern sie in Sichtmäppchen gesammelt hatten. Der Katalog ist ebenso niederschwellig wie das Museum, und die schlichte Gestaltung mit grosser Schrift wirkt unangestrengt. Der transparente Plastik- Schutzumschlag und die darunter liegenden Papieretiketten erinnern an ein selbst gestaltetes Portfolio, stehen aber im Kontrast zum Hochglanzpapier. Das Buch hätte perfekt auf ein Regal oder einen Beistelltisch im Museum San Keller gepasst.
