Über den Jahrgang 2021

© Clément Lambelet

Über den Jahrgang 2021


Das BAK führt jedes Jahr den Wettbewerb «Die schönsten Schweizer Bücher» durch. Es zeichnet hervorragende Leistungen im Bereich der Buchgestaltung und -produktion aus und richtet dabei die Aufmerksamkeit insbesondere auf Werke, die zeitgenössische Tendenzen zum Ausdruck bringen. Die 23 schönsten Schweizer Bücher des Jahrgangs 2021 wurden vom BAK auf Empfehlung der Jury ausgezeichnet. Sie besteht aus den folgenden Mitgliedern: Sereina Rothenberger (Jurypräsidentin), Vela Arbutina, Gina Bucher, Joost Grootens und Gregor Huber. Vom 23. bis 26. Juni 2022 werden die ausgezeichneten Bücher in einer Ausstellung im Helmhaus in Zürich gezeigt und anschliessend an weiteren Orten in der Schweiz und im Ausland zu sehen sein.

Jury

Sereina Rothenberger, 1981 (Jurypräsidentin)
Sereina Rothenberger führt seit 2008 in Zürich zusammen mit David Schatz das Grafikdesign-Studio Hammer. Sie hatte von 2013 bis 2019 eine Professur an der HfG Karlsruhe, wo sie am Schluss auch Fachbereichsleiterin war. Seit 2015 unterrichtet sie am Vermont College of Fine Arts in den USA am Masterprogramm für Graphic Design, seit 2020 ist sie die Co-Leiterin des Programms. Seit 2020 ist sie ausserdem als Advisor an der Jan van Eyck Academie in Maastricht zuständig.

Vela Arbutina, 1978
Vela Arbutina wurde 1978 in Zürich geboren. Sie hat an der Central Saint Martins London und Gerrit Rietveld Amsterdam studiert und war Art Director für das Fashion Magazine Blend in Amsterdam. Später hat sie selbständig als Designerin mit Künstlerinnen und Künstlern, Gallerien, Designern, Kuratoren und Institutionen gearbeitet, unter anderem mit Christina Li, Adam Szymczyk, Cabaret Voltaire, Bundeskunsthalle Bonn, Ludlow 38, NGBK Berlin, Girls Like Us Magazine, Tanya Leighton und dem Swiss Institute . Sie hat im Kunsthaus Baselland ausgestellt und mit dem PICA, Perth Institute of Contemporary Arts, Australien, gearbeitet.

Gina Bucher, 1978
Gina Bucher studierte Filmwissenschaften, Publizistik und Kunstgeschichte. Sie arbeitet seit 2008 selbständig als Redakteurin für Publikationen aus dem Kunst- und Kulturbereich und schreibt als Autorin erzählende Sachbücher. 2009 bis 2018 war sie Programmchefin des taz-Kongresses in Berlin, 2009 war sie Mitgründerin des Designprojekts Rokfor. Sie unterrichtet an der F+F Zürich und ist Schreibtrainerin am Jungen Literaturlabor JULL.

Gregor Huber, 1978
Gregor Huber hat an der Universität Zürich Geschichte und Kunstgeschichte studiert und dann an der Zürcher Hochschule der Künste im Studienbereich Neue Medien abgeschlossen.
Seit 2007 ist er redaktionell und gestalterisch für die Fabrikzeitung mitverantwortlich. 2018 gründete er zusammen mit Ivan Sterzinger und Noha Mokhtar den Verlag Edition Hors-Sujet.
Gemeinsam mit Ivan Sterzinger betreibt er das Studio Huber/Sterzinger.

Joost Grootens, 1971
Joost Grootens wurde 1971 in Breda, Niederlande, geboren. Er ist Grafikdesigner, Dozent und Forscher. Sein Studio SJG mit Sitz in Amsterdam (NL) und Biel/Bienne (CH) designt Bücher, Karten, Schriften, Rauminstallationen und virtuelle Informationsumgebungen. Grootens ist Professor für Künstlerische Forschung im Bereich Visual Design an der Royal Danish Academy in Kopenhagen und Leiter des Masterprogramms Informationsdesign an der Design Academy Eindhoven.

Wettbewerb

Der Wettbewerb „Die Schönsten Schweizer Bücher" ist ein Instrument des Bundesamtes für Kultur, das die Qualität der Buchgestaltung in der Schweiz honoriert und der Öffentlichkeit näherbringt. Der Wettbewerb ist offen für Exponenten der Bereiche Gestaltung, Verlagswesen und Druck. Jährlich werden beim Bundesamt für Kultur rund 400 Titel eingereicht. Eine fünfköpfige, international besetzte Jury, wählt daraus die schönsten Schweizer Bücher des jeweiligen Jahrganges aus. Der Wettbewerb erfasst Trends und erkennt Tendenzen der zeitgenössischen Buchgestaltung und -produktion, zugleich schafft er ein weit zurückreichendes historisches Gedächtnis.

Was ist ein Schweizer Buch?
Als Schweizer Buch gilt ein Produkt, wenn es mindestens eines der folgenden drei Kriterien erfüllt: Das Buch wurde von einer Schweizer Gestalterin bzw. einem Schweizer Gestalter entworfen, der Verlag hat seinen Hauptsitz in der Schweiz, oder die Druckerei hat ihren Hauptsitz in der Schweiz.

Kriterien der Jury
Die Jury beurteilt die Eingaben jeweils im Hinblick auf ihre Konzeption, grafische Gestaltung und Typografie und legt ein besonderes Augenmerk auf Innovation und Originalität. Weitere Kriterien sind die Qualität des Druckes und des Einbandes, die buchbinderische Verarbeitung sowie die verwendeten Materialien. Die Auszeichnung versteht sich als Ehrung und es werden keine Geldpreise vergeben. Es gibt keine Hierarchie der Auszeichnung, alle jährlich gewählten schönsten Schweizer Bücher werden gleichwertig behandelt.

Vermittlung der Ergebnisse
Die Ergebnisse der Jury werden in einem Katalog publiziert, der die prämierten Bücher anhand des Juryberichts präsentiert. Weiter finden Ausstellungen der prämierten Bücher innerhalb der Schweiz statt, sowie kleinere Ausstellungen und Präsentationen der Bücher im Ausland. Ausstellungen und Katalog verleihen der Auszeichnung Öffentlichkeit und unterstützen zudem den Austausch zwischen den Exponenten der Branchen Buchgestaltung, Druck und Verlagswesen.

Zur Geschichte des Wettbewerbs
Im Jahre 1998 übernahm das Bundesamt für Kultur (BAK) die Organisation des Wettbewerbs 'Die schönsten Schweizer Bücher' vom Schweizer Buchhändler- und Verlegerverband, der diesen Wettbewerb seit 1943 durchgeführt hat. Die Übernahme ging mit einer neuen strategischen und inhaltlichen Ausrichtung einher, die auch heute noch Gültigkeit hat. Allein die gestalterische und berufliche Kompetenz ist für die Jurymitgliedschaft ausschlaggebend, was eine stärkere Gewichtung des gestalterischen Aspekts mit sich bringt. Mit der Öffnung des Wettbewerbs gegenüber dem Ausland wurde den produktionsbedingten Veränderungen auf dem Buchmarkt Rechnung getragen.