Über den Jahrgang 2017
Das Bundesamt für Kultur (BAK) führt jährlich den Wettbewerb 'Die Schönsten Schweizer Bücher' durch.
Zum einen würdigt das BAK mit dieser Auszeichnung hervorragende Leistungen im Bereich der Buchgestaltung und -produktion. Zum andern richtet der Wettbewerb den Blick auf besonders beachtenswerte und zeitgemäss umgesetzte Bücher.
Im Januar prämierte eine fünfköpfige Jury insgesamt 18 Bücher des Buchjahrgangs 2017.
Vom 21. bis 24. Juni 2018 werden 'Die Schönsten Schweizer Bücher' des Jahrgangs 2017 im Helmhaus Zürich der Öffentlichkeit präsentiert, zeitgleich erscheint der Katalog zum diesjährigen Wettbewerb. Im Rahmen der Ausstellungs-Vernissage wird zudem der diesjährige Jan-Tschichold-Preisträger geehrt.
Ab Herbst 2018 werden «Die Schönsten Schweizer Bücher 2017» an verschiedenen Orten in der Schweiz ausgestellt. Wie jedes Jahr reisen die prämierten Bücher anlässlich lokaler Veranstaltungen und auf Einladung von Institutionen auch ins Ausland. Dieses Jahr sind Ausstellungen in Kopenhagen (Officin), Oslo (Grafill), Paris (Centre culturel suisse), Brüssel (erg ─ école de recherche graphique et supérieure des arts), Wien (Typographische Gesellschaft Austria) und St. Petersburg vorgesehen.
Jury
Gilles Gavillet, 1973, Lausanne (Jurypräsident)
ist als Grafikdesigner in Genf tätig. Er war Mitbegründer der Optimo Type Foundry im Jahr 1998 und wirkte von 2004 bis 2015 als Art Director des Kunstbuchverlags JRP|Ringier. 2013 wurde er zum Art Director des jährlich erscheinenden Katalogs der Art Basel ernannt. Seit 2008 arbeitet er zudem als Professor für visuelle Kommunikation an der ECAL (Ecole cantonale d'art de Lausanne).
Joost Grootens, 1971
Breda, ist als Grafikdesigner in Amsterdam tätig. Der ausgebildete Architekt begeistert sich für Design und gründete 1995 das Studio Joost Grootens. Er ist verantwortlich für den Master Information Design an der Design Academy Eindhoven.
Rory Mc Grath, 1981
London, ist als Grafikdesigner und Art Director in London tätig. 2008 war er Mitbegründer des Studios OK-RM und 2015 des Verlags «InOtherWords». Er ist Professor für Ausstellungsdesign und Inszenierung an der ISIA Urbino in Italien.
Marie Lusa, 1976
Porrentruy, ist als Grafikdesignerin in Zürich tätig. 2003 hat sie das Studio Marie Lusa gegründet und ist dessen künstlerische Leiterin. Sie unterrichtet an der ECAL im Rahmen des Masters in Type Design.
Gesa Schneider, 1973
Bonn, ist seit 2013 Leiterin des Literaturhauses Zürich und seit 2015 Co-Leiterin des Museums Strauhof. Nach ihrer Promotion über Kafka und die Fotografie war sie von 2006 bis 2013 Projektleiterin bei Heller Enterprises und von 2008 bis 2013 Dozentin für Bildtheorie an der F+F Zürich.
Wettbewerb
Der Wettbewerb „Die Schönsten Schweizer Bücher" ist ein Instrument des Bundesamtes für Kultur, das die Qualität der Buchgestaltung in der Schweiz honoriert und der Öffentlichkeit näherbringt. Der Wettbewerb ist offen für Exponenten der Bereiche Gestaltung, Verlagswesen und Druck. Jährlich werden beim Bundesamt für Kultur rund 400 Titel eingereicht. Eine fünfköpfige, international besetzte Jury, wählt daraus die schönsten Schweizer Bücher des jeweiligen Jahrganges aus. Der Wettbewerb erfasst Trends und erkennt Tendenzen der zeitgenössischen Buchgestaltung und -produktion, zugleich schafft er ein weit zurückreichendes historisches Gedächtnis.
Was ist ein Schweizer Buch?
Als Schweizer Buch gilt ein Produkt, wenn es mindestens eines der folgenden drei Kriterien erfüllt: Das Buch wurde von einer Schweizer Gestalterin bzw. einem Schweizer Gestalter entworfen, der Verlag hat seinen Hauptsitz in der Schweiz, oder die Druckerei hat ihren Hauptsitz in der Schweiz.
Kriterien der Jury
Die Jury beurteilt die Eingaben jeweils im Hinblick auf ihre Konzeption, grafische Gestaltung und Typografie und legt ein besonderes Augenmerk auf Innovation und Originalität. Weitere Kriterien sind die Qualität des Druckes und des Einbandes, die buchbinderische Verarbeitung sowie die verwendeten Materialien. Die Auszeichnung versteht sich als Ehrung und es werden keine Geldpreise vergeben. Es gibt keine Hierarchie der Auszeichnung, alle jährlich gewählten schönsten Schweizer Bücher werden gleichwertig behandelt.
Vermittlung der Ergebnisse
Die Ergebnisse der Jury werden in einem Katalog publiziert, der die prämierten Bücher anhand des Juryberichts präsentiert. Weiter finden Ausstellungen der prämierten Bücher innerhalb der Schweiz statt, sowie kleinere Ausstellungen und Präsentationen der Bücher im Ausland. Ausstellungen und Katalog verleihen der Auszeichnung Öffentlichkeit und unterstützen zudem den Austausch zwischen den Exponenten der Branchen Buchgestaltung, Druck und Verlagswesen.
Zur Geschichte des Wettbewerbs
Im Jahre 1998 übernahm das Bundesamt für Kultur (BAK) die Organisation des Wettbewerbs 'Die schönsten Schweizer Bücher' vom Schweizer Buchhändler- und Verlegerverband, der diesen Wettbewerb seit 1943 durchgeführt hat. Die Übernahme ging mit einer neuen strategischen und inhaltlichen Ausrichtung einher, die auch heute noch Gültigkeit hat. Allein die gestalterische und berufliche Kompetenz ist für die Jurymitgliedschaft ausschlaggebend, was eine stärkere Gewichtung des gestalterischen Aspekts mit sich bringt. Mit der Öffnung des Wettbewerbs gegenüber dem Ausland wurde den produktionsbedingten Veränderungen auf dem Buchmarkt Rechnung getragen.