Vierzig Jahre Gegenwart. Die Galerie Wilma Lock in St. Gallen
Chronologie als gestalterische Ordnung
Der Band zum 40-jährigen Bestehen von Wilma Locks Galerie verwendet ein effizientes Ordnungs- und Gestaltungssystem. Nach einem in Media 77 gesetzten Interview mit der Galeristin folgt auf vier Seiten eine chronologische Auflistung aller Ausstellungen, die in relativ fetter Unica 77 meist auf einer Zeile aufgeführt sind. Dieselbe Auflistung im identischen Satz erscheint über die folgenden gut 150 Seiten verstreut noch einmal, doch nun fungieren die Zeilen als Zwischentitel. Dazwischen sind kurze Zeitungstexte (wieder in Media 77) und / oder dokumentarische Fotos eingefügt. Die Texte sind einspaltig untereinander angeordnet, aber die Bilder variieren in Anzahl, Grösse und Platzierung nach einem schlichten System. So entsteht ein wechselnder Rhythmus, doch bleibt alles extrem kontrolliert. Lithografie und Druck sind überdurchschnittlich. Die beiden Schriften des «Team 77» rufen das Gründungsjahr der Galerie in Erinnerung und unterstreichen typografisch den im Titel formulierten Anspruch auf eine 40 Jahre anhaltende Zeitgemässheit.