documenta 14: Daybook
Komplexitätssteigerung für Kunstliebhaber
Der Ausstellungsführer zur documenta 14 operiert mit einer doppelten Chronologie, welche das «hier und jetzt» der Kunst-Betrachtung in komplexer Weise auflädt: Zum einen wird die Ausstellungsdauer in die Dauer der Buchlektüre übertragen, indem anstelle von Seitenzahlen die Tage der documenta 14 fungieren. Sie stehen in einem Kalenderlayout jeweils am oberen Rand einer rechten Seite, sodass die Zahl der Doppelseiten im Buch der Anzahl Ausstellungstage entspricht. Zum anderen wurden alle beteiligten Künstlerinnen und Künstler – die jeweils auf einer Doppelseite in Bild und Text vorgestellt werden – nach einem für ihre Arbeit bedeutenden historischen Referenzdatum gefragt. Diese Daten erscheinen in einem immer gleichen schwarzen Rechteck links unten auf der Doppelseite und sind mit einem kleinen Bild und kurzem Text erläutert. Sie sind nach einer rückwärts laufenden Chronologie angeordnet und bestimmen so die Reihenfolge, in der die Künstlerinnen und Künstler im Buch erscheinen. Die höchst konzeptionelle Gestaltung fügt der Ausstellung einen Mehrwert hinzu und erzeugt gleichzeitig eine ganze eigene Stimmung. Eine mit «Dear Reader» überschriebene Einleitung erläutert die Konzeption und erleichtert den Einstieg.