Stephan Eicher
Kosmopolitischer Chansonnier
Stephan Eicher ist ein Grandseigneur des europäischen Chansons. Musik war bei den Eichers schon immer eine Familienangelegenheit: Geboren 1960 und aufgewachsen in Münchenbuchsee bei Bern, führte ihn der Vater an die Musik heran. An der Zürcher F+F Schule für Kunst und Design eignete er sich Aufnahme- und Kompositionstechniken an, die er Ende der 1970er Jahre in seiner ersten Synth-Punkband Noise Boys anwandte. Mit seinem Bruder Martin Eicher und der Band Grauzone folgte ein zweijähriger und intensiver Ritt auf der Neue Deutsche Welle: Der zeitlose Song «Eisbär» (1981) machte Grauzone und Stephan Eicher schlagartig im deutschsprachigen Raum bekannt. Seine «Chansons Bleues» (1983) markierten den Beginn einer unvergleichlichen Solo-Karriere als kosmopolitischer Rock- und Pop-Chansonnier.
Mit seiner unverkennbaren Stimme und seinen Liedern auf Französisch, Englisch, Deutsch, Italienisch und Mundart zieht er seither eine breite Hörerschaft im In- und Ausland in seinen Bann. Seine Lieder sind musikalische Gedankengänge, die seine innere Welt offenbaren: Er reflektierte die Schweizer Heimat als Erinnerungs- und Sehnsuchtsort (z.B. «Engelberg») vertonte literarische Texte von Philippe Dijan und Martin Suter («Song Book») und ging in der Filmdokumentation «Unerhört Jenisch» von 2017 seinen jenischen Wurzeln nach. 2009 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Zürich. Stephan Eicher engagiert sich stets dafür, die jüngere Generation von Schweizer Musiker*innen zu fördern. Im 2020 feierte er sein 40-jähriges Bühnenjubiläum im Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) mit alten und neuen Weggefährten, darunter Sophie Hunger, Tinu Heiniger und die helvetische Balkan-Brassband Traktorkestar.