Conrad Steinmann
Flötenspielender Klangarchäologe
Conrad Steinmann wurde 1951 in Rapperswil geboren. Er erforscht die Musik von der Antike bis zur Gegenwart als Blockflötist, Aulos-Spieler, Komponist und weltweit vernetzter Organisator von Internationalen Blockflötentagen. Nach dem Studium der Blockflöte bei Hans-Martin Linde lehrte er 1975-1982 an der Zürcher Musikakademie. 1982 wurde er von der Schola Cantorum in Basel zum Dozenten berufen. Nebst der langjährigen Zusammenarbeit mit Nikolaus Harnoncourt an der Zürcher Oper, setzte sich der mehrfach ausgezeichnete Musiker intensiv mit klangarchäologischen und instrumentenkundlichen Fragestellungen zur altgriechischen Musik auseinander.
Er rekonstruierte mit dem Instrumentenbauer Paul J. Reichlin Musikinstrumente des antiken Griechenlands, welche die Grundlage für seine Kompositionen imaginierter Musik des 5. und 6. Jh. v.u.Z. bildete. Seine internationale Konzerttätigkeit führte ihn als Solist, mit dem Flötenquartett diferencias, dem Ensemble Melpolmen u.a. nach Europa, Asien und Südamerika. 2016 wurde ihm der Kunstpreis Zollikon verliehen. Der mehrfache Buchautor veröffentlichte zuletzt im Februar 2021 die umfangreiche Studie «Nachklänge. Instrumente der griechischen Klassik und ihre Musik».