Lora Lamm, 1928
Grafikerin, Zürich
Lora Lamm studierte von 1946 bis 1951 Grafik unter anderen bei Johannes Itten, Ernst Keller und Ernst Gubler an der Kunstgewerbeschule Zürich. Nach dem Studium und ersten Anstellungen zog es sie ins wirtschaftlich boomende Mailand der Nachkriegszeit. Dort begann sie zunächst im Studio Boggeri, in dem auch andere renommierte Schweizer Designer arbeiteten, dann als Verpackungsgestalterin zur Firma Panettone Motta Milano. 1954 wechselte sie auf Empfehlung des Schweizer Grafikers Max Huber in die Werbeabteilung des Warenhauses La Rinascente und übernahm wenig später als Vertretung des Chefgrafikers die Gestaltung und Produktion der Hauszeitschrift Cronache. Innerhalb des renommierten Mailänder Hauses setzte sie schnell ihre eigenen gestalterischen Visionen durch, entgegen jenen Hubers und eroberte ein neues weibliches Publikum für La Rinascente. Durch ihren originellen Einsatz von Fotografie, Illustration und Typografie - unter anderem inspiriert von grafischen Beispielen internationaler Kaufhäuser in New York oder Tokio - definierte sie bis heute in der Modewelt gültige Bildideen. Ab 1958 arbeitet Lamm als freie Mitarbeiterin für La Rinascente und das dazugehörige Billigwarenkaufhaus Upim. Dies erlaubte ihr, nebenbei selbständig für andere Kunden wie Pirelli, Elizabeth Arden, Niggi oder Latte Milano zu arbeiten. 1963 kehrte Lamm nach Zürich zurück und trat wenig später als Partnerin in die Werbeagentur Frank C. Thiessing ein.