Philipp Kiefer

Awarded

Philipp Kiefer

Modell zum Bühnenbild und Kostüme zu 'Der zerbrochene Krug' von Heinrich von Kleist

Szenografie

Jurybericht

Das Bühnenbild zu 'Der zerbrochene Krug' von Heinrich von Kleist fasst in einem Einheitsraum Innen- und Aussenraum zusammen in einer landschaftlichen Architektur. Die Anlage ist ein perspektivisch verjüngter Raum, guckkastengleich aufgebaut. Die einfache und reduzierte Bühnenstruktur ermöglicht einen äusserst konzentrierten Spielraum mit klarer horizontaler Raumunterteilung in zwei Spielebenen. Diese als szenischer Grundraum abstrahierte Raumsituation nutzt Philipp Kiefer gekonnt, indem er die Horizontlinie optisch zum Seil und die Hauptfigur zum Seiltänzer werden lässt. Der Innenraum versinnbildlicht somit die Situation des immer mehr in die Enge getriebenen Richters Adam, dieser wird für ihn zu einer Falle, zu einem selbstgeschaufelten Grab. Der sichtbare Raum spiegelt die Innenwelt der Person auf eindringliche Art und Weise und funktioniert als überzeugende Metapher für deren Befindlichkeit. Die festen, aus Filz gefertigten und klar geschnittenen Kostüme sind starre Hüllen, die den Bewegungsspielraum der Figuren beträchtlich einschränken und damit eine grosse innerliche Befangenheit zum Ausdruck bringen.

Biografie

Philipp Kiefer
Geboren
1967
Ausbildung
Theaterdekorateur