FIT Festival Internazionale del Teatro e della scena contemporanea
Schweizer Preis Darstellende Künste 2025
Schweizer Preis Darstellende Künste 2025
Im Jahr 1977 initiierte in Lugano eine Gruppe freier Kulturschaffender, darunter Vania Luraschi, das Festival unter dem Namen La Giostra del Teatro. Heute trägt es den Namen FIT Festival Internazionale del Teatro e della scena contemporanea (auf Deutsch «Internationales Festival für Theater und zeitgenössische Bühnenkünste») und hat sich dank seiner künstlerischen Ausrichtung im Laufe des letzten Jahrzehnts als bedeutender Treffpunkt für die Theaterszene aus dem In- und Ausland etabliert. 2016 übernahm Paola Tripoli die künstlerische Gesamtleitung des FIT Festivals. Unterstützt wird sie von Katia Gandolfi (seit 2017 Leitungsassistentin und Leiterin Kulturvermittlung) und Belma Dizdarevic (seit 2019 Leiterin Produktion und Koordination).
Die Stärke des Festivals liegt in der Fähigkeit, die kuratorische Praxis dank radikaler und radikal zeitgenössischer Entscheide neu zu denken und der kulturellen Teilhabe grosse Bedeutung beizumessen. Neben Aufführungen bietet das FIT Festival Workshops mit Kunstschaffenden, Gespräche und Vertiefungen zu gesellschaftspolitischen Themen, Vermittlungsprojekte für alle Altersgruppen und in den letzten Jahren auch Eigenproduktionen im Einklang mit dem jeweiligen Programmschwerpunkt. Als regelrechter Barometer unserer Zeit macht das FIT Festival Lugano jedes Jahr für zehn Tage zu einem europäischen Schaufenster der zeitgenössischen Bühnenkünste. Die 34. Ausgabe findet vom 3. bis 12. Oktober 2025 in Lugano statt.
Dem FIT – Festival Internazionale del Teatro e della scena contemporanea – ist es auch unter äusserst unsicheren finanziellen Bedingungen gelungen, sich über die Jahre fest in seiner Region zu verankern. Dabei ist es an der Konfrontation gewachsen, hat Einschränkungen in Ressourcen verwandelt und Schwierigkeiten als neue Chancen entdeckt. Dank dem hartnäckigen Einsatz eines mehrheitlich aus Frauen bestehenden Teams umfasst das Festival heute mehr als ein Programm von Aufführungen. Zahlreiche Begleitprojekte laden ein Publikum, das bezüglich Alter und sozialer Herkunft immer durchmischter wird, dazu ein, sich nicht mit einfachen Antworten zufrieden zu geben, sondern der heutigen Zeit mit kritischem Sinn und mit Offenheit für neue Blickwinkel zu begegnen.
Cristina Galbiati, Jurymitglied