Mirjam Gurtner

Mirjam Gurtner - Entete
© BAK / Charlotte Krieger

Mirjam Gurtner

Tanz mit sozialem Engagement

June Johnson Newcomer Prize 2021

Mirjam Gurtner, 1980 in Basel geboren, studierte Tanz am Theater Basel, an der Wiener Staatsoper, am Liverpool Institute for Performing Arts (LIPA) und am Trinity Laban Conservatoire of Music and Dance in London. Seit 2015 arbeitet sie als freischaffende Choreografin in Basel und Berlin. Ihre künstlerische Praxis beschäftigt sich mit Improvisation, Echtzeit-Komposition (Instant Composition) und der Korrelation von Sinneswahrnehmung und Körperlichkeit. Zudem ist sie Lehrerin und Dozentin für inklusiven Tanz und ist international in professionellen, inklusiven und interkulturellen Tanzprojekten (Basel, Bern, London, Jakarta, Lagos u.a.) tätig. 2011 bis 2016 arbeitete sie als Probenleiterin und Tänzerin mit der Candoco Dance Company in London und ist dort Associate Artist. Sie tanzte u.a. für Trisha Brown, Jérôme Bel, Thomas Hauert, Rachid Ouramdane und Wendy Houstoun.

Mirjam Gurtners jüngstes Stück «PLAY» (2021) hatte im Mai im Theater Roxy in Birsfelden Premiere und wurde im Juni am 48-Stunden-Neukölln-Festival in Berlin aufgeführt. Die ortsspezifische Arbeit «sit stand lie/push pull stroke» (2020) entstand in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Lisa Premke für das Kesselhaus des KINDL Zentrum für zeitgenössische Kunst Berlin. «SKINNED» (2018) entstand auch im Roxy und eröffnete 2019 das Tanztage Berlin Festival in den Sophiensælen. Ihre interkulturelle Arbeit «FIGURES» wurde als ortsspezifische Performance-Installation im Museum der Kulturen Basel während der Museumsnacht Basel 2020 mit über 3000 Besucherinnen und Besuchern uraufgeführt. 2016 wurde Mirjam Gurtner mit einem Dance UK Mentorship for Future Leaders ausgezeichnet und 2017 durch das TANDEM-Programm des Tanzbüros Berlin gefördert. 

Die aktuelle Tanz-Produktion PLAY der Compagnie Mirjam Gurtner dreht sich um verschiedene Zustände des Spielens: Zwei Tänzerinnen und zwei Tänzer werden von einer One-Woman Punk Band begleitet und bewegen sich von der Ordnung zum Chaos, vom ausgelassenen Miteinander zum gewaltsamen Kräftemessen. Auch in ihren früheren Stücken spielt Mirjam Gurtner mit Konventionen, indem sie zum Beispiel geflüchtete Menschen in ihre Stücke integriert. Als Choreographin hat sie eine eigene und überzeugende Sprache entwickelt, in der vorgegebene gesellschaftliche Strukturen auf eine existenzielle tänzerische Freiheit treffen.

Beate Engel, Stanley Thomas Johnson Stiftung