Centre de traduction littéraire und Übersetzerhaus Looren
Spezialpreis Vermittlung 2019
Spezialpreis Vermittlung 2019
Die Förderung der Übersetzung ist eine Förderung der Beziehungen zwischen den Literaturen, ein Erkennen ihrer Kontaktpunkte und ein Erzeugen von Funken zur Befreiung ihrer Energien. Und mehr noch: Sie ist eine Förderung der Freude an den Sprachen, ein Umgang mit ihren Widerständen und ihrer Gastfreundlichkeit. Sie fördert ein dringendes, schönes und wichtiges Schreiben in ständiger Entwicklung.
Der Spezialpreis Vermittlung wird in diesem Jahr gemeinsam an zwei Institutionen vergeben, die in zwei Sprachgebieten der Schweiz die Übersetzung fördern: das Centre de traduction littéraire in Lausanne (CTL) und das Übersetzerhaus Looren in Wernetshausen.
Das CTL wurde 1989 gegründet, als in Europa die Mauern fielen. Seither macht es die oft verkannte oder verdrängte Kunst der Übersetzung für die Akteurinnen und Akteure der Literatur selbst, aber auch für Forschende, Studierende und die breitere Öffentlichkeit sichtbar, dank einem reichen Vortragsprogramm, Austausch, Unterricht und Editionsarbeit. Das CTL zeigt die Wichtigkeit des Übersetzens auf und befasst sich mit seinen Herausforderungen, seinem Reichtum und der Freude, die es bereitet.
Das Übersetzerhaus Looren ist mit seiner Bibliothek, den Gemeinschafts- und Arbeitsräumen, den Ausbildungen, Stipendien und Veranstaltungen ein herausragender und unverzichtbarer Ort für Literaturübersetzerinnen und -übersetzer aus den verschiedensten Bereichen geworden. Sie finden dort eine geeignete Umgebung zu Ausbildung, Dokumentation und Austausch sowie natürlich zum Schreiben. Das Übersetzerhaus ist gleichzeitig ein Ort des Schaffens und des Austauschs und bietet den Übersetzerinnen und Übersetzern einen unersetzbaren Rahmen, um ihre Tätigkeit zu erproben, zu überdenken und zu erneuern.
Mit der Verleihung des Spezialpreises Vermittlung an das CTL und das Übersetzerhaus Looren anerkennt die Jury deren Pionierarbeit für die Förderung der literarischen Übersetzung und die Denkanstösse, die von diesen beiden Institutionen ausgehen: das Engagement für eine neugierige, vielfältige Literatur, die sich dank der Übersetzung neu erfinden kann, ein Engagement für eine lebendige Literatur.