Simon Chen
© BAK/Gneborg

Simon Chen

Präziser Wortspieler

Nominiert für den Schweizer Kleinkunstpreis 2020

Simon Chen, 1972 geboren und aufgewachsen in Fribourg, studierte von 1995 bis 1999 Schauspiel an der Hochschule für Theater in Bern (heute HKB). Er spielte sieben Jahre in verschiedenen Ensembles, in Bielefeld, in der deutschen Provinz und beim Theater Marie in Aarau, bevor er sich der Slam Poetry zuwandte und sich vom Schau- zum Wortspieler wandelte. Seit 2007 wirkte er als selbstständiger Slampoet, Spoken Word-Autor, Moderator und freier Mitarbeiter von Radio SRF, beispielsweise seit 2014 für das Satiregefäss «Zytlupe». 2010 erschien seine erste Solo-CD «Solange ihr lacht», 2013 «Sushi Casanova» (Buch & CD). Auch auf verschiedenen Anthologien zum Schweizer Poetry Slam ist er vertreten. 2015 kreierte Simon Chen sein erstes Kabarettprogramm «Meine Rede! Kabarett am Pult der Zeit», das zweieinhalb Jahre erfolgreich tourte. 2018 folgte «Typisch! Kabarett für Einzelfälle». Simon Chen lebt mit seiner Familie in Zürich.

An der Sprachgrenze aufgewachsen, lotet er die Grenzen der Sprache aus und «jongliert mit den Lettern, die die Welt bedeuten», wie er sich auf seiner Website vorstellt. Präzise und witzige Sprachkreationen zählen zu seinem Markenzeichen. Er versteht es verschiedene Dialekte zu analysieren, denn er fühlt sich in keinem so richtig zu Hause. In «Meh D-Muet», einem kurzen Radiobeitrag, widmet er sich beispielsweise dem Solothurner Dialekt, der bekanntlich nur weiche Ds und keine harten Ts kennt: dood statt tot oder Kridik statt Kritik. Zusammen mit Stefanie Grob, Matto Kämpf, Sandra Künzi und Gerhard Meister kreierte er als «Die Eltern» die rasante Satire über den ganz normalen Wahnsinn des Familienalltags «Pränatal bis postpubertär». Einen feinen Humor, grosses Einfühlungsvermögen und viel Selbstironie beweist Simon Chen in seinem Videoblog «AlzHeimVideo» für das Netzwerk alzheimer.ch. Simon Chen bewegt sich in seinen Kabarett-Programmen eigenwillig zwischen Stand-up-Comedy und Typenkabarett, wo er sich einen eigenen cleveren und charmanten Freiraum geschaffen hat.