Knuth und Tucek

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© BAK/Gneborg

Knuth und Tucek

Kabarettistisches Heimatfilmtheater

Schweizer Kleinkunstpreis 2019

Das Duo Knuth und Tucek sind die Schauspielerin Nicole Knuth, geboren 1964, aufgewachsen in Küsnacht in einer Theaterfamilie mit Wiener Wurzeln und ausgebildet an der Schauspielakademie in Zürich (heute ZHdK), und die Sängerin Olga Tucek, geboren 1973, aufgewachsen in Zürich und ausgebildet als klassische Sängerin am Konservatorium in Winterthur. Olga Tucek ist neben den Duo-Programmen auch solistisch als Autorin und mit Liederabenden unterwegs. Seit 2004 touren die beiden mit inzwischen elf theatralen und musikalischen Satireprogrammen auf unzähligen Bühnen im deutschsprachigen Raum. Für ihre künstlerische Arbeit wurden Knuth und Tucek mit den wichtigsten Kabarett-Preisen im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet: mit dem Salzburger Stier (2011), dem Schweizer Kabarett-Preis Cornichon (2013) und in der Sparte Chanson mit dem Deutschen Kleinkunstpreis (2014).

Ihre «Heimatfilmtheater»-Produktionen lassen sich nicht in gängige Kabarettmuster einordnen; sie mischen temperamentvolle Gesangsnummern mit Volksmusikklängen, groteske Alltagsgeschichten mit politischer Satire. Gewisse Kennzeichen ziehen sich durch alle ihre Produktionen wie «Heimat» (2017), «Rausch!» (2014), «Freiheit» (2012) oder ihren Dauerbrenner «Jesses Maria!» (2007): Geistreich und wortgewannt bearbeiten die beiden mit virtuosen Engelsstimmen, bissigen Teufelszungen und rockigem Akkordeon in rasantem Tempo Themen der (Schweizer) Heimat. Am liebsten nehmen sie sich politische Entgleisungen und alltägliche Missstände vor. In «Hexe!» (2016) beispielsweise greifen sie an jedem Vorstellungsort die dunklen Momente der Lokalgeschichte auf. Am Schluss gewinnen Optimismus und Kampfgeist die Oberhand – und das Publikum wird angestiftet bei nächster Gelegenheit selber wieder einmal den zivilen Ungehorsam zu üben.

«Die beiden engagierten und temperamentvollen Künstlerinnen interpretieren mit ihrem «Heimatfilmtheater» politisches Kabarett äusserst eigenständig: Ihre Satireprogramme sind nie einfach nur Nummern-Programme, sondern immer dramaturgisch geschickt gebaute Szenerien und Geschichten. Sie paaren virtuose Musikalität mit furioser Erzählkunst und packen politisch relevante und gerne auch heikle Themen an. Knuth und Tucek bleiben sich seit fünfzehn Jahren treu, sind bissig und gesellschaftskritisch und gleichzeitig immer auch lustvoll. Die Dringlichkeit, mit der die Satirikerinnen Machtmissbrauch oder gesellschaftliche Ungerechtigkeit thematisieren, hat die Jury beeindruckt und überzeugt.»

Barbara Anderhub, Jurymitglied