wildwuchs Festival Basel

FestivalWildwuchs
FestivalWildwuchs
© BAK, Gneborg

wildwuchs Festival Basel

Zugänglichkeit zu Kultur

Schweizer Theaterpreis 2018

Seit 2001 präsentiert wildwuchs internationale Kunst und Kultur in der Kaserne und anderen Orten in Basel, experimentiert mit neuen Tanz-, Performance- und Theaterformen und ermöglicht Menschen aus allen Lebensbereichen eine aktive Teilnahme am kulturellen Leben der Stadt. Der Schwerpunkt des Festivals lag bis 2013 auf künstlerischen Arbeiten von und mit Kunstschaffenden mit einer geistigen oder körperlichen Einschränkung. Sibylle Ott, Mitgründerin und künstlerische Leiterin bis 2013, erhielt für ihre Verdienste 2009 den Basler Kulturpreis. 2013 übernahm Gunda Zeeb, zuvor Dramaturgin am Theaterhaus Gessnerallee, die Leitung. Die programmatorische Ausrichtung des Festivals wurde unter ihr erweitert und widmet sich verstärkt auch breiteren Themenkomplexen wie Altern in unserer Gesellschaft, Interkulturalität, soziale Ausgrenzung. Seit 2016 trägt wildwuchs das Label Kultur Inklusiv. Dazu zählt, dass alle Produktionen auch für Menschen mit Einschränkungen zugänglich sind oder Website und Programmheft in einfacher Sprache verfasst sind.

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Festival Wildwuchs
© BAK/Gneborg

Das Festival wildwuchs versteht sich als Vermittler von Begegnungen zwischen Kunstschaffenden und Zuschauenden, zwischen Betroffenen und Interessierten. Produziert werden Projekte, die gleiche Chancen für künstlerisches Schaffen für Alle gewährleisten und kulturelle Zugehörigkeit trotz Verschiedenheit ermöglichen. wildwuchs ist zusammen mit dem ORME Festival in Lugano, BewegGrund in Bern und Out oft he Box in Genf Partnerfestival des integrART Projekts des Migros Kulturprozent. Seit 2013 stehen die biennalen Festivalausgaben unter Themen wie «wir stören», 2015 «wir übernehmen» ̶ es ging um Verantwortung ̶ und 2017 «Innen und Aussen», als das Festival auch in der Universitären Psychiatrischen Klinik zu Gast war und mit professionellen Kunstschaffenden vor Ort Projekte realisierte.

«Das wildwuchs Festival Basel ermöglicht Begegnungen zwischen Leuten mit ganz unterschiedlichen Besonderheiten. Diese Besonderheiten werden hier von Einschränkung oder sogenannten Behinderungen zu Fähigkeiten, zu Talenten, zur Chance auf eine besondere Sichtweise auf das Leben und die Welt. wildwuchs schafft so nicht nur den Zugang zu einer bestimmten Art von Kultur für Leute, die sonst nicht daran teilhaben könnten, sondern das Festival schafft Zugang für Menschen in der Mitte des gesellschaftlichen Normalitätsspektrums zu Perspektiven, die ihnen sonst meist verwehrt blieben. wildwuchs erfüllt so mit beeindruckender Konsequenz, Beharrlichkeit und Selbstverständlichkeit die nützlichste Funktion von Kultur überhaupt.»

Nicolette Kretz, Jurymitglied