«Requiem for a piece of meat»: 3art3 company, Daniel Hellmann
June Johnson Dance Prize 2015
«Requiem for a piece of meat» untersucht die Extreme der menschlichen Natur zwischen dem Sublimen und dem Abscheulichen. Religiöse Opferriten und alte Musik vermischen sich mit experimentellem Tanz in einer modernen Schlachthaus-Atmosphäre. In einem dynamischen Hör- und Seherlebnis wird dem Publikum eine eigenartige Erfahrung ermöglicht, zwischen spiritueller Suche, hypnotisierendem Rausch und tiefer Meditation. Anfangs ist dabei nicht klar, wer nun Performer oder Zuschauer ist. Fünf Tänzerinnen und Tänzer und ein Chor aus etwa zehn Sängerinnen und Sängern wachsen schliesslich zu einer Einheit zusammen – Fleisch auf Fleisch, Atem an Atem.
3art3 Company wurde 2012 vom Sänger, Performer, Tanz- und Theaterschaffenden Daniel Hellmann gegründet, um als Kollektiv spartenübergreifende Projekte zu realisieren. Hellmann wurde 1985 geboren, und lebt in Zürich und Berlin. Er studierte Philosophie an der Universität Zürich, klassischen Gesang an der Musikhochschule Lausanne und Theater/Performance an der Hochschule der Künste Bern. Das erste Projekt der Kompanie, «K.», entstand 2012 in Zusammenarbeit mit dem vietnamesischen Choreographen Quan Bui Ngoc und als Kooperationsprojekt mit dem Veranstalter-fonds von Reso, dem Tanznetzwerk Schweiz. 2014 folgte «Untold», das zweite Projekt in der Zusammenarbeit von Ngoc und Hellmann. Die 3art3 Company erhielt 2013 für «K.» den Anerkennungspreis der Stadt Zürich.
Beate Engel, Stanley Thomas Johnson Stiftung:
«Daniel Hellmann hat mit seiner 2012 gegründeten Gruppe 3art3 Company bereits einen bemerkenswerten Erfolg erreicht. In interdisziplinärer Zusammensetzung entstehen Stücke zu aktuellen Themen, wobei Tanz, Performance und Musik auf originelle und mitreissende Art zusammenspielen. Körperliche Verausgabung und hohe technische Präzision greifen ineinander, sodass Bilder entstehen, die bleiben. Das prämierte Stück ‹Requiem for a piece of meat› verbindet historische Kirchenmusik und zeitgenössischen Tanz und untersucht den menschlichen Körper zwischen Leben und Tod, in seinen alltäglichen Funktionen und mystischen Überhöhungen, singend, tanzend, essend, nackt.»