Ioannis Mandafounis

Ioannis Mandafounis
© BAK/Gregory Batardon

Ioannis Mandafounis

Herausragender Tänzer 2015

Ioannis Mandafounis, geboren 1981 in Athen, lebt heute, wenn er nicht als Globetrotter in Sachen Tanz unterwegs ist, in Genf. Seine Eltern, die Mutter Genferin und der Vater Grieche, sind beide Tänzer. Doch Mandafounis interessierte sich als Kind zuerst nicht für deren Beruf, sondern fing erst Feuer, als sein Vater ihn einmal auf Tournee mit dem eigenen Ensemble in Griechenlands Dörfern eine kleine Choreographie vorführen liess. Erste Tanzstunden hatte er an der National School of Dance in Griechenland erhalten, mit 14 Jahren wurde er bereits am Konservatorium in Paris aufgenommen und zog alleine in eine Gastfamilie in der französischen Hauptstadt. Anschliessend begann seine internationale Tänzerkarriere, zuerst im GöteborgsOperans Danskompani, dann beim Nederlands Dans Theater II, der Nachwuchskompanie von Jiří Kylián in Den Haag, bevor er 2005 für fünf Jahre Mitglied der Forsythe Company wurde.

Parallel zu seiner Tänzerkarriere wirkt Ioannis Mandafounis in verschiedenen Ensembles als Tänzer und Choreograph: 2004 gründete er in Athen mit Katerina Skiada und Anastasis Gouliaris die Lemurius Company, 2007 kreierte er eine neue Version von «L’Après-midi d’un Faune» für die griechische Nationaloper. Zusammen mit seinem Kollegen und seiner Kollegin aus der Forsythe Company, Fabrice Mazliah und May Zarhy, entstand 2009 das Trio «mamaza», das international koproduzierte Werke wie «Z.E.R.O». (2009), «Cover Up» (2011) oder «Eifo Efi» (2013) realisiert. Ioannis Mandafounis choreographiert auch für andere Gruppen, beispielsweise das Ballet Junior in Genf. In allen seinen Auftritten, auch als Tanzpädagoge an renommierten Ausbildungsstätten, sprüht sein Entdeckergeist für die Körperkunst des Tanzes.

Patrice Delay, Jurymitglied:

«Mit einem Preis die ausserordentlichen tänzerischen Qualitäten eines Künstlers auszuzeichnen, der zugleich Choreograph ist, bedeutet keinesfalls eine Herabwürdigung seiner choreographischen Talente. Bewegungsqualität, Präzision, Schnelligkeit, Fluidität, Auffassungsgabe, natürliche Begabung. Dies sind die Kompetenzen, die das Publikum vieler Länder in Ioannis Mandafounis erkennen und bewundern konnten – sei es in der GöteborgsOperans Danskompani, in der Forsythe Company, im Nederlands Dans Theater oder in den zahlreichen von ihm geschaffenen Stücken. Und da ein Tänzer des 21. Jahrhunderts Kreativität als seine Pflicht erachtet, hat er seine Fähigkeiten in einer Vielzahl von Gemeinschaftsprojekten mit May Zarhy und vor allem mit Fabrice Mazliah eingebracht.»