Thomas K. Keller. Die Rationalität des Baumeisterlichen
Der Ostschweizer Architekt Thomas K. Keller legt eine umfangreiche Monografie vor, die stark von der Bildsprache eines beauftragten Fotografen geprägt ist. Gegenüber den sporadischen Plänen und kurzen Essays überwiegen Hunderte Fotografien, die in vier verschiedenen Grössen und Bildrastern sehr regelmässig angeordnet sind. Viele der Fotografien sind seriell oder gar repetitiv, und sie machen mit kinematografischen Techniken wie Kamerabewegung, Beschleunigung und Verlangsamung, Zoom-Ins und -Outs die Räumlichkeit der Gebäude und Stadtbezirke ebenso wie bauliche Details ausgezeichnet zugänglich. Die höchst kontrollierte Gestaltung ist jederzeit durchdacht, und sie fügt sowohl die Texte (in eher kleiner Serifenschrift) als auch die Pläne (sehr fein gezeichnet) harmonisch zwischen die Bildseiten ein. Das relativ schmale Buchformat und die hohen Textkolonnen bieten Variationen auf die verschiedenen architektonischen Räume, ohne dass die Verweise allzu aufdringlich erscheinen. Trotz aller Strenge und Rigidität kommt die Schönheit nicht zu kurz.