The Polyhedrists: Art and Geometry in the Long Sixteenth Century
Bronzemedaille
Eine wissenschaftliche Studie über die Faszination des 16. Jahrhunderts für Polyeder wirkt historisch anschaulich, aber auch überraschend zeitgenössisch. Die «neoklassische » Gestaltung weicht von vielen Konventionen für akademische Textbücher ab und geht dabei ausgezeichnet auf das umfangreiche Bildmaterial ein. Für ein Taschenbuch eher gross, können die Abbildungen – immer einzeln pro Seite und oft randabfallend – detailnah betrachtet werden. Exemplarisch wird dies auf dem Umschlag vorgeführt, auf dem vorne und hinten je ein Close- Up aus einem Gemälde aufgeklebt ist. Die Kapiteltitel sind doppelseitig in grossen Kapitalien gesetzt, die fast wie in Stein geritzt erscheinen und als Inlays wirken, die den Lesefluss pausieren lassen. Dank offener Bindung liegt das Buch sehr gut, und um allen Abbildungen so viel Platz wie möglich zu geben, rutschen die Bildunterschriften bei Bedarf auf die danebenliegende Textseite. Eine besonders detailreiche Zeichnung in Übergrösse wurde gefaltet so auf eine Buchseite geklebt, dass sie zur Betrachtung auseinandergefaltet werden kann. Dass Geometrie auch als Thema für die Buchgestaltung reflektiert wird, zeigt sich auf vielen Seiten am spielerischen (und manchmal ironischen) Umgang mit Weissräumen, Proportionen und Harmonien. Bei alledem ist das Buch sehr zugänglich und angenehm zu lesen.