Carlo Mollino. Architect and Storyteller
Ein Coffee-Table Buch mit schwarzweissem Umschlag über den italienischen Architekten Carlo Mollino (1905–1973) erweist sich als wissenschaftlich fundierte Archivpublikation, die aber völlig unbürokratisch gestaltet ist. Die biografische Einleitung und die sechs Kapitel zu einzelnen Werkphasen beginnen immer mit einer Seite mit ausführlichen Bildlegenden. Auf den ersten Blick wirkt es rätselhaft, doch der jeweils anschliessende Bildteil mit 10–15 randabfallenden Fotos bringt die Auflösung und kann nun als zusammenhängende Bildergeschichte gelesen werden. Anschliessend werden die einzelnen Projekte chronologisch mit historischen Plänen, Modellen, Fotos, Texten etc. präsentiert und mit wissenschaftlichen Kurzbeschreibungen ergänzt. Es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken, denn das grossteils unbekannte Archivmaterial ist äussert reichhaltig, und die Layouts bieten trotz klarer Organisation viele Varianten. Die hervorragend reproduzierten Fotografien sowie die Typografie mit zwei verschiedenen Schriften erzeugen einigen Lärm, aber an keiner Stelle wird es allzu laut. Dank ausgezeichneter Rhythmisierung und Sequenzierung entsteht ein starker Erzählfluss, der bisweilen von den schwungvollen architektonischen Formen in den Gebäudefotos reflektiert wird.
