Vivian Suter. Bonzo, Tintin & Nina
Der Ausstellungskatalog des Kunstmuseums Luzern überträgt die künstlerische Arbeitsweise von Vivian Suter durch ungewohnte gestalterische Entscheidungen in ein sehr eigenständiges Buch. Ein gefaltetes Softcover, dünnes Papier und japanische Bindung machen das Objekt weich und beweglich, was auf Suters lose in den Raum gehängte Leinwände anspielt. Die oftmals von Seite zu Seite wechselnden Layouts mit variablen Einzügen für einzelne Textblöcke führen Suters freie Zusammenstellung von abstrakten Formen weiter. Da die losen Leinwände im Buch – meist einzeln auf einer Seite – freigestellt abgebildet sind, resultieren keine exakten Rechtecke, sondern stets leicht variierende Formate. Auch Suters Papierarbeiten sind freigestellt und werden oft minimal schräg platziert, so als wären sie von Hand abgelegt worden. Alles wirkt sehr dynamisch und frei, und in jedem Moment bleibt deutlich, dass die gewählte Anordnung und Präsentation ebenso gut hätte anders ausfallen können. Anstatt die künstlerische Arbeit in ein gestalterisches System zu zwängen, werden etablierte Hierarchien des Buchdesigns hinterfragt, doch geschieht dies ohne programmatisches Statement, da die Interventionen unmittelbar in der Praxis stattfinden.
