Al Held. Selected Works 1956-2004
Die Gestaltung dieses umfangreichen quadratischen Kunstkatalogs über den New Yorker Maler Al Held (1928–2005) tritt selbstbewusst, doch behutsam in Dialog mit den überwiegend geometrischen Gemälden. Bereits auf dem grandiosen Hardcover zeigt sich, wie die Typografie auf die visuelle Sprache des Künstlers eingeht, indem die Buchstaben mit einzelnen Formen im Werken zu kommunizieren beginnen. Ein anderes Beispiel hierfür sind sehr grosse römische Ziffern, die – jeweils an einem rechten Seitenrand platziert – die vier Textkapitel des Buches eröffnen. Die Bildredaktion ist ausgezeichnet, und indem die Texte über den ganzen Band verstreut sind, ergibt sich anstelle der typischen Trennung zwischen Bild- und Textteil ein enger verwobener, narrativer Zusammenhang, der in die Karriere des Malers einführt. Ein weisses Hochglanzpapier steht in auffälliger Diskrepanz zu einem leicht gelblichen, ungestrichenen Papier, was auf Helds häufige Auseinandersetzung mit verschiedenen Weiss-Schattierungen verweist. Es ist bemerkenswert, dass derart präzise und detailverliebte Gestaltung innerhalb der Produktionsprozesse einer grossen kommerziellen Galerie möglich ist. Das Genre des coffee table book wird respektiert, aber in ganz eigener Weise ausgestaltet.
