Construire un nouveau Nouveau Monde. L’amerikanizm dans l’architecture russe
In einer Studie des französischen Architekturhistorikers Jean-Louis Cohen, die wechselnde Amerikabilder und -einflüsse in der russischen Architektur von 1861 bis 1991 verfolgt, wird das umfangreiche Material dank optimaler Strukturierung und Organisation leicht zugänglich. Der handliche Band mit schwarz-weissem Softcover ist in sechs chronologisch geordnete Kapitel gegliedert, die vom Zarismus über die Revolution und die verschiedenen Phasen des Stalinismus bis zum Ende des Kalten Krieges reichen. In die Textseiten ist vielfältiges Bildmaterial aus Kunst, Architektur, Medien etc. integriert. Jedes Kapitel wird durch ein achtseitiges Bildinsert eingeleitet, von denen jedes in einer anderen Farbe gedruckt ist. Meist grob gerasterte, randabfallende Bilder sind hier ohne jegliche Textangaben zu formal faszinierenden und assoziationsreichen Bildnarrativen zusammengefügt, die bei der Lektüre Verschnaufpausen ermöglichen und die Ambiance der jeweiligen Zeit vermitteln. Alle gestalterischen Gesten sind angemessen, und Details wie die unter den Umschlagklappen versteckten Fotos tragen zur Attraktivität bei. Sämtliches Material wird intelligent und liebevoll behandelt – man sieht, dass die Gestalter*innen selber gerne lesen. Ein schon fast zeitlos wirkendes Nachschlagewerk.
