Sammlung
Christoph Kappeler
Die ungewöhnliche Dokumentation einer privaten Kunstsammlung rückt nicht die einzelnen Werke, sondern die Tätigkeiten des Sammelns und Zusammenstellens in den Vordergrund. Auf dem grauen Umschlag mit Klappen und auf einzelnen grauen Blättern im Inneren sind randabfallende, schwarz-weisse Fotos von mit Kunst geschmückten Wänden und Räumen im Haus des Sammlers zu sehen. Weiter einzelne graue Blätter enthalten kurze Texte. Den Grossteil des Inhalts machen weisse Doppelseiten aus, welche die Räumlichkeit des Hauses dadurch ins Buchformat übertragen, dass sie jeweils zwischen 5 und 50 vierfarbig gedruckte Werke in unterschiedlichen Grössen und freien Arrangements zeigen. Meist sind die Seiten bis an die Ränder gefüllt, wo zahlreiche Bilder stark beschnitten sind, und viele verlaufen über den Bund hinweg. Die Gruppierung erfolgt nach wissenschaftlich wenig konventionellen Themen, die in den Seitentiteln genannt sind und mit den Bilddoppelseiten ein inspirierendes Narrativ erzeugen. Frei von institutionellen Zwängen, wertet der Katalog die Bilder nicht museal oder kommerziell auf. Stattdessen rückt durch die passende und zeitgemässe Gestaltung die Haltung des undogmatischen Kunstliebhabers in ein vorteilhaftes Licht.
