Bildrausch
Drawings 1966-2018
Das bisher unbekannte zeichnerische Werk des 72-jährigen Zürcher Fotografen Walter Pfeiffer wird in einem grossformatigen Bildband mit extrem bunten Buchdeckeln präsentiert, der durch ein konzeptionelles und virtuoses Bild-Editing herausragt. Die grossen Reproduktionen der aus über 50 Jahren zusammengetragenen Zeichnungen in wechselnden Techniken stehen je nach Format meist allein oder zu zweit auf einer Doppelseite, sodass eine lineare Abfolge entsteht. Sie ist überwiegend chronologisch, fügt aber zeitliche Sprünge und Wiederholungen ein. Zudem ergeben sich Momente der Mise-en-abyme, indem ein- oder zweiseitige Fotos der Zeichnungen in räumlichen Situationen sowie von Pfeiffer beim Zeichnen eingefügt werden. Vor allem letztere wirken in Kunstbüchern oft konventionell, tragen hier aber zu einem verblüffenden narrativen Zusammenhang von Person und Werk bei, der am Ende durch kurze Kommentare Pfeiffers zu einzelnen Werken unterstrichen wird. Die Typografie, die auf den Bildseiten vollständig fehlt, operiert mit einer ungewohnten Kombination dreier Schriften, darunter einer Eurostile. Die Gestaltung ist nicht auf das Werk aufgesetzt, sondern mit ihm zu einer Einheit verbunden. Lithografie, Druck und besonders Farbgebung sind aussergewöhnlich.
