Über den Jahrgang 2016

Helmhaus

Über den Jahrgang 2016


Das Bundesamt für Kultur (BAK) führt jährlich den Wettbewerb 'Die Schönsten Schweizer Bücher' durch. Zum einen würdigt das BAK mit dieser Auszeichnung hervorragende Leistungen im Bereich der Buchgestaltung und -produktion. Zum andern richtet der Wettbewerb den Blick auf besonders beachtenswerte und zeitgemäss umgesetzte Bücher.

Im Januar prämierte eine fünfköpfige Jury insgesamt 24 Bücher des Buchjahrgangs 2016.

Vom 31. August bis 03. September 2017 werden 'Die Schönsten Schweizer Bücher' des Jahrgangs 2016 im Helmhaus Zürich der Öffentlichkeit präsentiert, zeitgleich erscheint der Katalog zum diesjährigen Wettbewerb. Im Rahmen der Ausstellungs-Vernissage wird zudem der diesjährige Jan-Tschichold-Preisträger geehrt.

Ab Herbst 2017 werden «Die Schönsten Schweizer Bücher 2016» an verschiedenen Orten in der Schweiz ausgestellt. Wie jedes Jahr reisen die prämierten Bücher anlässlich lokaler Veranstaltungen und auf Einladung von Institutionen auch ins Ausland. Dieses Jahr sind Ausstellungen in Rhode Island, Providence, USA (RISD ─ Rhode Island School of Design), San José, Costa Rica (Despacio), London (Umlaut), Paris (Centre culturel suisse), Kopenhagen (Officin) und Oslo (Grafill), Wien (Typographische Gesellschaft Austria) und Brüssel (erg ─ école de recherche graphique et supérieure des arts) vorgesehen.

Jury

Gilles Gavillet, 1973, Lausanne (Jurypräsident),
ist als Grafikdesigner in Genf tätig. Er war Mitbegründer der Optimo Type Foundry im Jahr 1998 und wirkte von 2004 bis 2015 als Art Director des Kunstbuchverlags JRP|Ringier. 2013 wurde er zum Art Director des jährlich erscheinenden Katalogs der Art Basel ernannt. Seit 2008 arbeitet er zudem als Professor für visuelle Kommunikation an der ECAL in Lausanne.

David Bennewith, 1977, Takapuna (New Zealand)
ist als Grafikdesigner und Designforscher in Amsterdam tätig. Unter dem Namen ‘Colophon' befasst er sich sowohl mit Forschungs- als auch mit Auftragsarbeiten, wobei sein besonderes Interesse und Augenmerk den Disziplinen Schriftgestaltung und Typografie gilt. Seit 2015 leitet er die Abteilung Grafikdesign an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam.

Markus Dressen, 1971, Münster (Deutschland)
ist als Grafikdesigner, Verleger und Hochschullehrer in Leipzig tätig. Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst. Zusammen mit Anne König und Jan Wenzel Herausgabe der Zeitschrift Spector cut+paste (seit 2000). Im Jahr 2008 gründeten sie gemeinsam den Verlag Spector Books. Aufnahme in die Alliance Graphique Internationale 2004. Seit 2006 wirkt er als Professor für Grafikdesign an der HGB Leipzig.

Mirjam Fischer, 1969, Bern
Von 1998 bis 2007 wirkte sie als Koordinatorin des Wettbewerbs Die schönsten Schweizer Bücher beim Bundesamt für Kultur in Bern, zwischen 2007 und 2012 war sie Verlagsleiterin bei Edition Patrick Frey in Zürich. Im Anschluss gründete sie 2013 mille pages und ist als unabhängige Buchproduzentin und Herausgeberin in den Bereichen Kunst, Fotografie und Design für verschiedene Häuser und Verlage tätig. Zudem arbeitete sie von 2014 bis 2016 als Leiterin der Publikationen beim Museum für Gestaltung Zürich.

Tania Prill, 1969, Hamburg (Schweiz/Deutschland)
Ihr 2001 in Zürich gegründetes Studio Prill & Vieceli - seit 2011: Prill Vieceli Cremers - realisiert neben Auftragsarbeiten im kulturellen Bereich eigeninitiierte Buchprojekte wie MONEY (2015) und Under the Radar - Underground Zines and Self-Publications 1965-1975 (2017). Von 2004 bis 2010 war sie als Professorin für Kommunikationsdesign an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe tätig und seither als Professorin für Typografie an der Hochschule für Künste Bremen.

Wettbewerb

Der Wettbewerb „Die Schönsten Schweizer Bücher" ist ein Instrument des Bundesamtes für Kultur, das die Qualität der Buchgestaltung in der Schweiz honoriert und der Öffentlichkeit näherbringt. Der Wettbewerb ist offen für Exponenten der Bereiche Gestaltung, Verlagswesen und Druck. Jährlich werden beim Bundesamt für Kultur rund 400 Titel eingereicht. Eine fünfköpfige, international besetzte Jury, wählt daraus die schönsten Schweizer Bücher des jeweiligen Jahrganges aus. Der Wettbewerb erfasst Trends und erkennt Tendenzen der zeitgenössischen Buchgestaltung und -produktion, zugleich schafft er ein weit zurückreichendes historisches Gedächtnis.

Was ist ein Schweizer Buch?
Als Schweizer Buch gilt ein Produkt, wenn es mindestens eines der folgenden drei Kriterien erfüllt: Das Buch wurde von einer Schweizer Gestalterin bzw. einem Schweizer Gestalter entworfen, der Verlag hat seinen Hauptsitz in der Schweiz, oder die Druckerei hat ihren Hauptsitz in der Schweiz.

Kriterien der Jury
Die Jury beurteilt die Eingaben jeweils im Hinblick auf ihre Konzeption, grafische Gestaltung und Typografie und legt ein besonderes Augenmerk auf Innovation und Originalität. Weitere Kriterien sind die Qualität des Druckes und des Einbandes, die buchbinderische Verarbeitung sowie die verwendeten Materialien. Die Auszeichnung versteht sich als Ehrung und es werden keine Geldpreise vergeben. Es gibt keine Hierarchie der Auszeichnung, alle jährlich gewählten schönsten Schweizer Bücher werden gleichwertig behandelt.

Vermittlung der Ergebnisse
Die Ergebnisse der Jury werden in einem Katalog publiziert, der die prämierten Bücher anhand des Juryberichts präsentiert. Weiter finden Ausstellungen der prämierten Bücher innerhalb der Schweiz statt, sowie kleinere Ausstellungen und Präsentationen der Bücher im Ausland. Ausstellungen und Katalog verleihen der Auszeichnung Öffentlichkeit und unterstützen zudem den Austausch zwischen den Exponenten der Branchen Buchgestaltung, Druck und Verlagswesen.

Zur Geschichte des Wettbewerbs
Im Jahre 1998 übernahm das Bundesamt für Kultur (BAK) die Organisation des Wettbewerbs 'Die schönsten Schweizer Bücher' vom Schweizer Buchhändler- und Verlegerverband, der diesen Wettbewerb seit 1943 durchgeführt hat. Die Übernahme ging mit einer neuen strategischen und inhaltlichen Ausrichtung einher, die auch heute noch Gültigkeit hat. Allein die gestalterische und berufliche Kompetenz ist für die Jurymitgliedschaft ausschlaggebend, was eine stärkere Gewichtung des gestalterischen Aspekts mit sich bringt. Mit der Öffnung des Wettbewerbs gegenüber dem Ausland wurde den produktionsbedingten Veränderungen auf dem Buchmarkt Rechnung getragen.