Luc Chessex

Interview: Lorette Coen, Martin Roth
Video: Studio Roth&Maerchy, Zürich
 

Luc Chessex, 1936

Fotograf, Lausanne

Mit 25, nach dem Stu­di­um an der Ecole de pho­to­gra­phie in Vevey, ging Luc Ches­sex nach Kuba. Er plan­te, ein Jahr zu blei­ben, um die Re­vo­lu­ti­on mit sei­nen Fotos zu un­ter­stüt­zen; er blieb 14 Jahre und es ent­stand eine be­deu­ten­de Samm­lung von Fotos über den da­ma­li­gen ku­ba­ni­schen All­tag. Von 1961 bis 1968 ar­bei­te­te er für das Mi­nis­te­ri­um für Kul­tur und fo­to­gra­fier­te na­ment­lich Fidel Cas­tro und Che Gue­va­ra. Hö­he­punkt sei­ner Kar­rie­re war die Tä­tig­keit als Art Di­rec­tor der Zeit­schrift „Cuba in­ter­na­cio­nal". Als Kor­re­spon­dent der ku­ba­ni­schen Pres­se­agen­tur Pren­sa La­ti­na be­reis­te Ches­sex mehr als vier Jahre lang den gan­zen süd­ame­ri­ka­ni­schen Kon­ti­nent. Seine gros­se Aus­stel­lung von 1977 «Quand il n'y a plus d'El­do­ra­do» ba­siert auf der enor­men Fo­to­samm­lung und ist der erste Teil einer Tri­lo­gie, die zu­sätz­lich aus einem Film und einem Buch be­steht. 1975 nach Lau­sanne zu­rück­ge­kehrt, ar­bei­te­te Ches­sex als selbst­stän­di­ger Fo­to­graf und ent­schied, seine Ka­me­ra in Rich­tung Schweiz zu schwen­ken. Aus die­sem Blick­win­kel ent­stan­den 1987 die Aus­stel­lung und Pu­bli­ka­ti­on „Swiss Life". Ches­sex setz­te sich für hu­ma­ni­tä­re Ziele auf Kriegs­schau­plät­zen ein oder für Ent­wick­lungs­hil­fe­pro­jek­te im Auf­trag des In­ter­na­tio­na­len Ko­mi­tees des Roten Kreu­zes oder der Di­rek­ti­on für Ent­wick­lung und Zu­sam­men­ar­beit DEZA. Zehn Jahre Rei­sen in Afri­ka, Asien, Aus­tra­li­en, La­tein­ame­ri­ka und den Ver­ei­nig­ten Staa­ten führ­ten 1999 zum mo­nu­men­ta­len Pro­jekt „Around the World" mit­Aus­stel­lung und Buch. Zwi­schen 1981 und 1989 un­ter­rich­te­te Ches­sex an ver­schie­de­nen Schu­len für Fo­to­gra­fie. Er be­gann eine ver­tief­te Un­ter­su­chung des Mul­ti­kul­tu­ra­lis­mus in der Re­gi­on Lau­sanne, die 2012 in eine Aus­stel­lung mit Pu­bli­ka­ti­on mün­de­te: „De tou­tes les cou­leurs".