David Bielander

Awarded

David Bielander

Verschiedene Schmuckarbeiten

Produkte und Objekte

Jurybericht

Schmucke Dinge
In­spi­ra­ti­on für seine Krea­tio­nen holt sich David Bie­lan­der im dem All­tag. Dinge, die ihn seit Lan­gem be­glei­ten oder dem kol­lek­ti­ven Ge­dächt­nis der Ge­sell­schaft ent­stam­men. So­bald das Ding am Kör­per einer Per­son plat­ziert wird, of­fen­bart es sein Po­ten­zi­al als Schmuck­stück.
Diese Dop­pel­deu­tig­keit ist allen Ent­wür­fen eigen. Nach sei­ner Lehre als Gold­schmied in Basel schloss er 2002 sei­nen Mas­ter an der Aka­de­mie der Bil­den­den Küns­te in Mün­chen bei Otto Künz­li ab. Un­schwer lässt sich der Ein­fluss sei­nes Leh­rers er­ken­nen, was sich in der Ma­te­ri­al­kennt­nis sowie im hand­werk­li­chen Kön­nen einer viel­schich­ti­gen Aus­bil­dung nie­der­schlägt. Die Krea­tio­nen lösen sich zu einem ge­wis­sen Teil von der tra­di­tio­nel­len Schmuck­kunst. Zwar blei­ben sie immer funk­tio­nie­ren­de Schmuck­stü­cke, aber die ge­ra­de­zu ba­na­len For­men aus un­se­rem All­tag ver­blüf­fen. Eine Nackt­schne­cke aus Sil­ber als Bro­sche? Ein Arm­reif in Form eines Pneus? Eine Hals­ket­te aus höl­zer­nen Weiss­würs­ten?
Letz­te­res Ob­jekt zeigt gut auf, wie David Bie­lan­ders Schaf­fen funk­tio­niert. Die Wurs­te­le­men­te sind aus der Arm­leh­ne der Tho­net-Stuhls Nr. 14 ent­nom­men. Dies nicht, weil der Künst­ler eine Hom­mage an den De­si­gn­klas­si­ker ma­chen will oder weil der Stuhl ihm be­son­ders gut ge­fällt, son­dern weil die Lehne genau die rich­ti­ge Form und Bie­gung auf­weist. Bie­lan­der sagt dazu, dass die Würs­te immer schon in den Stüh­len ge­we­sen seien und er sie nun „be­freit" habe!
Auch für die Bro­sche 'Mist­kä­fer' be­dient er sich an einer be­ste­hen­den Form: einem Tee­löf­fel aus Stahl. Hier wird al­ler­dings nichts weg­ge­schnit­ten, son­dern der kom­plet­te Löf­fel wird an­hand von Bie­gun­gen und Ein­schnit­ten zu einem per­fek­ten Mist­kä­fer mit Bei­nen, Flü­geln und Rüs­sel ge­formt. Eine Be­we­gung, die wir mit ein­fa­chen Zau­ber­tricks as­so­zi­ie­ren - von David Bie­lan­der in Voll­kom­men­heit aus­ge­führt.
Bei David Bie­lan­der will nichts sein, was es ist. Der Künst­ler as­so­zi­iert frei an­hand von Din­gen, For­men, Far­ben und All­tag. Er bleibt abs­trakt und zu­gleich sim­pel genug und lässt uns so in der In­ter­pre­ta­ti­on Frei­hei­ten. Ge­macht wird der Schmuck aber immer zum Tra­gen und gleich­zei­tig um die Trä­ge­rin oder den Trä­ger zu schmü­cken.

Biografie

David Bielander
Geboren
1968
Ausbildung
Jewellery Designer