Awarded

Jan Abellan

'Grischa Lumnezia'

Grafikdesign

Jurybericht

Tradition trifft Innovation
Als Grund­la­ge für seine Ba­che­l­or­ar­beit an der ECAL wähl­te Jan Abel­lan den Holz­schnitt der tra­di­tio­nel­len Holz­bau­ar­chi­tek­tur des Val Lum­ne­zia im Grau­bün­den. Davon aus­ge­hend ent­wi­ckel­te er eine Schrift, die spe­zi­ell auf zeit­ge­nös­si­sche al­pi­ne Ar­chi­tek­tur zu­ge­schnit­ten ist.
Für die ers­ten Ver­su­che am Holz be­dien­te sich der junge Gra­fi­ker der ur­sprüng­li­chen Hilfs­mit­tel Meis­sel und Ham­mer. Die ein­zel­nen Buch­sta­ben der Schrift neh­men zwar die Form des tra­di­tio­nel­len Holz­schnitts auf, ste­hen je­doch vor allem in Bezug zum rauen Berg­kli­ma. Dabei ist eine Schrift ent­stan­den, die den Über­gang in die drei­di­men­sio­na­le Welt ge­schafft hat. Un­ter­schied­li­cher Licht­ein­fall ver­än­dert die Buch­sta­ben und setzt ihre ganze Form frei. Die Buch­sta­ben ver­än­dern sich je nach Wet­ter­la­ge und Ta­ges­zeit.
Jan Abel­lan ex­pe­ri­men­tiert in einem Feld, in dem sich die Buch­sta­ben nicht mehr nur durch Strich­di­cke und Se­ri­fen de­fi­nie­ren, son­dern auch auf die Welt re­agie­ren kön­nen, die sie um­gibt. Mit­hil­fe eines di­gi­ta­len 3-D-Pro­gramms ent­wi­ckel­te er ein wie­der­ver­wert­ba­res und mo­bi­les Buch­sta­ben­sys­tem, mit dem Buch­sta­ben in die Be­ton­fas­sa­den ein­ge­las­sen wer­den kön­nen. Wie im tra­di­tio­nel­len Holz­schnitt, wo die Strich­di­cke von der Tiefe der Schnit­ze­rei ab­hängt, va­ri­iert die Ein­buch­tung den Um­fang des Schat­tens, was für die Les­bar­keit der Buch­sta­ben we­sent­lich ist. In einer ge­lun­ge­nen Syn­the­se von In­no­va­ti­on und Tra­di­ti­on ge­lang Jan Abel­lan ein schwie­ri­ges und über­ra­schen­des Ex­pe­ri­ment. Wir wer­den im Val Lum­ne­zia nach den In­schrif­ten Aus­schau hal­ten.

Biografie

Jan Abellan
Geboren
1986
Ausbildung
Graphic Designer