«Le repos»

«Le repos»

Schweizer Tanzproduktion 2024

«Le repos»

In «Le repos» befasst sich Clara Delorme mit dem Trauern, das in westlichen Gesellschaften oftmals als ein einsamer Prozess wahrgenommen wird. Diesem vorherrschenden Diskurs versucht Clara Delorme in ihrem Stück entgegenzuwirken, indem sie vier Tänzerinnen ein kollektives Trauern durchleben lässt. Auch das Publikum wird dazu eingeladen, sich daran zu beteiligen. Bühnenbild und Kostüme von «Le repos» sind durch die Synästhesie der Farbgebung geprägt: Im ersten Akt dominiert die Farbe Blau, die oft mit Trauer, Tränen, Nacht, Ruhe, aber auch mit Himmel und Unendlichkeit in Verbindung gebracht wird; im zweiten Akt weicht die Dunkelheit und eine orange Morgendämmerung füllt den Raum mit Licht.

Clara Delorme

Clara Delorme, 1997 in der Ardèche in Südfrankreich geboren, ist Tänzerin und Choreografin. Ihre Ausbildung schloss sie 2017 bei der Compagnie Junior Le Marchepied in Lausanne ab. Sie arbeitete mit verschiedenen Compagnien, Choreografinnen und Choreografen wie Yasmine Hugonnet, Mark Lorimer, Nicole Seiler und Dalila Belaza zusammen und gründete parallel dazu ihre eigene Compagnie Racine. In Ihren Kreationen beleuchtet Clara Delorme irritierende Aspekte der menschlichen Existenz wie Fremdartigkeit, Unangepasstheit oder Traurigkeit. Im Solo «L’albâtre» (2019), zum Beispiel, schwebt die Tänzerin zwischen Stillstand, Bewegung, Atmung und Apnoe. «Malgrés», für den Clara Delorme 2020 den Nachwuchspreis PREMIO erhielt, handelt von Fehlern und Imperfektionen. In «Clara Delorme lifts her leg to make her vagina lip come out» (2022) verarbeitet sie die illegale Publikation der Videoaufnahmen von «L’albâtre» auf einer pornografischen Internetplattform und das darauffolgende Cybermobbing.

Clara Delormes noch sehr junge Karriere als Choreografin zeichnet sich durch originelle und verblüffende Stücke und durch einen persönlichen, einzigartigen Ansatz aus. Ihr erstes Solo «L'albâtre», mit Brille und ohne Kostüm, sowie «Malgrés», ein Solo mit einem Musiker – gewürdigt mit dem PREMIO 2020 –, haben das Interesse des Publikums weit über die Landesgrenzen hinaus geweckt. «Le repos», ausgezeichnet als Schweizer Tanzproduktion 2024, ist eine wundervolle Solo-Graphie für vier Darstellende, die sich mit Verlust und Resilienz befasst und das Trauern zur kollektiven Erfahrung macht, ohne die Trauer aufzulösen, sondern indem sie angenommen, geteilt und besänftigt wird. Das konzeptuelle und monochrome Stück ist die Entdeckung des Jahres und verspricht neue choreografische Überraschungen.

Marco Cantalupo, Jurymitglied

Credits

Idee: Clara Delorme

Tänzerinnen und Mitarbeit an der Choreografie: Claire Dessimoz, Karine Dahouindji, Emma Saba und Clara Delorme abwechselnd mit Jessica Allemann
Bühnenbild und Kostüme: Melissa Rouvinet
Näharbeiten: Alia Elborai

Lichtdesign: Florian Bach
Technische Leitung: Vincent Scalbert

Chorkomposition, Musik und Dramaturgie: Christian Garcia-Gaucher
Stimmcoaching: An Chen

Tänzerinnen für die Recherche im Rahmen der Partnerschaft mit Meet & Create von Action-Danse Fribourg: Nina Richard, Jamila Baioia, Emma Saba und Délia Krayenbühl
Administration, Produktion und Buchhaltung: Camille Poudret
Administration Tournee: Jérôme Pique
Dramaturgische Begleitung: Arnaud Timmermans (La Bellone), Greta Pieropan (CSC)
Regie: Sonya Trolliet
Fotos und Videos: Anouk Maupu

Koproduktion

Koproduktion: Théâtre Sévelin 36 Lausanne, ADN – Association Danse Neuchâtel & Temple Allemand La Chaux-de-Fond, Le Grütli Genève, La Grange Lausanne, Reso – Tanznetzwerk Schweiz
Residenzen: Théâtre Sévelin 36 Lausanne, Maison des Artistes Fribourg, La Bellone Bruxelles, CSC Bassano di Grappa, Südpol Luzern
Studioaufenthalt: Atelier de Paris / CDCN, CND Lyon, Lieu Commun Lausanne

Unterstützung

Mit Unterstützung von: Stadt Lausanne, Kanton Waadt, Loterie Romande, Pro Helvetia, Ernst Göhner Stiftung, Sophie und Karl Binding Stiftung, Label Plus Romand
Dank an: Audrey Dionis, L'amicale de production, Baptiste Cazaux, Barbara Giongo, Delphine Abrecht, Élie Autin, Émilie Muroni, Julia Deit-Ferrant und Delphine, Léo Chavaz, Lisa Laurent, Maud Blandel, Patrick Muroni, Sarah André, Yann Hermenja