«Dans ton intérieur»

«Dans ton intérieur»

Schweizer Theaterproduktion 2024

«Dans ton intérieur»

In «Dans ton intérieur», produziert von der Compagnie Devon, begibt sich Julia Perazzini auf eine autobiografische, detektivische Spurensuche nach ihrem italienischen Grossvater, den sie nie kannte. Die erste Anlaufstelle ist ihre Grossmutter, welche die Erinnerungen an ihren Mann aus dem Kopf löschte und somit einen Bruch in der Familiengeschichte hinterlässt. In einem zutief emotionalen, aber auch humorvollen Stück arbeitet Julia Perazzini die Vergangenheit ihrer Familie auf. Trotz der persönlichen Herangehensweise an die Thematik gelingt es dem Stück, einen kollektiven Raum für Erinnerungen und Identitätsfragen zu öffnen.

Julia Perazzini

Julia Perazzini, 1982 in Lausanne geboren, ist Schauspielerin und Regisseurin. Sie absolvierte ihre Ausbildung an der Hochschule für Darstellende Künste La Manufacture in Lausanne und tritt meistens solo auf. Mit «Hey it’s cold here!» (2012) präsentierte sie eine Serie von vier Aufführungen sowohl auf der Bühne als auch in Kunsträumen, in denen sie den Einfluss fremder Blicke auf die Identitätssuche hinterfragt. In «Holes & Hills» (2016) und in ihrem Film «È incompleto» (2019) beschäftigt sich Julia Perazzini mit der Erforschung der Selbstdarstellung. «Le Souper» (2019) ist die Erzählung einer imaginären Begegnung mit ihrem älteren Bruder, der vor ihrer Geburt verstarb.

Neben ihrer eigenen künstlerischen Tätigkeit arbeitete sie mit anderen Regisseurinnen und Regisseuren wie Emilie Charriot, Valerio Scamuffa, Denis Maillefer, Guillaume Béguin, Emilie Rousset oder Joris Lacoste zusammen. Julia Perazzini ist ebenfalls für Film und Fernsehen tätig und hat u.a. unter der Regie von Lionel Baier, Véronique Aubouy und Valérianne Poidevin gespielt.

«Ein Theaterstück muss der Ort sein, an dem die sichtbare Welt und die Welt des Unsichtbaren aufeinandertreffen und sich aneinander reiben», wie Arthur Adamov schrieb. Mit ihrem Stück «Dans ton intérieur» beweist Julia Perazzini ihre seltene und rätselhafte Fähigkeit, die Geister des Theaters und gleichzeitig diejenigen der eigenen Familie zu erwecken. Das Publikum erlebt eine faszinierende Reinkarnation der Erinnerung, während die Bruchstücke einer verloren geglaubten Welt wieder zusammengefügt werden. Julia Perazzini verleiht dem Unerhörten Stimme und Körper und erinnert uns daran, dass die Versöhnung mit der Welt nur gelingen kann, wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf alle gegenwärtigen, lebenden und vergangenen Dinge richten.

Georges Grbic, Jurymitglied

Credits

Text, Konzept, Regie und Schauspiel: Julia Perazzini
Dramaturgie: Louis Bonard
Bühne: Julia Perazzini, Mélissa Rouvinet
Licht: Gildas Goujet
Musik und Ton: Andreas Lumineau
Hypnose und Aussenblick: Anne Lanco
Kostüme: Rachèle Raoult
Herstellung Prothese und Maske: Jean Ritz
Regie Tournee: Vincent Scalbert
Praktikum und Zusammenarbeit: Joanika Pages
Produktion: Cie Devon, Lausanne
Administration und Produktion: Tutu Production, Véronique Maréchal
Administration Tourneen: Samuel Golly (Schweiz) und Théâtre Public de Montreuil (Ausland)

Koproduktion

Koproduktion: Arsenic – Centre d'art scénique contemporain Lausanne, Théâtre Public de Montreuil – Centre Dramatique National, Maison Saint-Gervais Genève

Unterstützung

Mit Unterstützung von: Stadt Lausanne, Kanton Waadt, Loterie Romande, Pro Helvetia, Ernst Göhner Stiftung, Fondation Leenaards, Fondation Jan Michalski, Migros Waadt
Dank an: Emilie Berry, Simon Guélat, Antoine Héraly, die Maison Kammer und Maxime Gorbatchevsky, Estelle Rabis, Redwan Reys, Marie Villemin